Für Karina Müller war der Mittwoch ein ungewöhnlich langer Arbeitstag. Er begann um fünf Uhr und endete um Mitternacht. Die ersten drei Stunden hat sie für „Antenne Bayern hilf“ telefoniert, dann ihren regulären Dienst absolviert und danach erneut Spenden entgegengenommen.
Seit 2002 ist das Call-Center von UniCredit Direct Services, der früheren HypoVereinsbank, Partner des Rundfunksenders. 139 Menschen stellten sich gestern im Maintal in den Dienst der guten Sache. Viele Mitarbeiter hatten Angehörige mitgebracht. Beispielsweise Monika Gundel, den achtjährigen Ben, der sich tapfer an Telefon und Computer schlug. Oder Anja Rastner, der der zwölfjährige Léon und Ehemann Ronald Lubas zur Seite standen.
In der Anfangszeit war es nur der Standort Schweinfurt, der das Antenne-Projekt unterstützte, sagt Ulla Seigerschmidt, die gerade das Management inne hat. Inzwischen sind auch München mit 39 und Leipzig mit 14 Mitarbeitern hinzugekommen, haben sich von der Euphorie anstecken lassen, der in Schweinfurt auch beim neunten Mal noch herrscht. Diese beschränkt sich nicht allein auf die Kollegen im Call-Center, sondern strahlt auch auf die Beschäftigten im Schwesterunternehmen HypoVereinsbank aus. „Schon im Herbst kamen erste Fragen, ob wir wieder mitmachen“, sagt Seigerschmidt.
Über das Spendenaufkommen konnte sie am Mittwochnachmittag natürlich noch keine Angaben machen. Auf der Homepage des Senders wurde um 17 Uhr der Spendenstand mit 1,3 Millionen Euro angegeben. Im vergangenen Jahr kamen über zwei Millionen Euro zusammen.
Mit dem Geld unterstützt Antenne Bayern Menschen in Bayern, die unverschuldet in materielle Not geraten sind.
Gegründet wurde die Stiftung im Jahr 2002.