Besinnlich ging es auf dem achten „Adventlichen Kirchgadenfest“ zu, wie der Galderschumer Adventsmarkt offiziell heißt: Wie schon beim Festwochenende zur 1250-Jahrfeier, waren die Geldersheimer auch zum ersten Advent vom Wettergott verwöhnt, als Bürgermeisterin Ruth Hanna Gube um 12 Uhr das Festtreiben eröffnete, umrahmt von Klängen des Gesang- und Musikvereins, als Mitveranstalter.
Sowohl das „Kleine Museum Popp“ als auch das große Gadenmuseum hatten geöffnet, Kränze wurden gebunden, Stockbrot am Lagerfeuer gebacken, es gab Panflötenmusik ebenso wie Glühwein oder Leberknödelsuppe.
Ein Hingucker auch in diesem Jahr: die Lebende Krippe, mit Kerwaschaffer Winfried Huppmann und Schaf Lissy, in Begleitung ihrer zwei Jahre alten Tochter. In diesem Jahr waren vier Engel (zwei Julias, eine Mara sowie eine Michelle) und die gleiche Anzahl Geldersheimer Familien mit Nachwuchs vor Ort, im Gaden von Josef Vey: die Rödemers und Richters, sowie die Familien Groß und Burton-Kraus.
Zum Auftakt begab sich Engel Julia Maul in den „Stall von Bethlehem“, zusammen mit der „Heiligen Familie“ Christian, Christina und Clara Rödemer, die vor vier Monaten das Licht der Welt erblickt hat.
Noch etwas öffentlichkeitsscheu: die eigentlich temperamentvolle, frei umherlaufende Franziska, die in ein paar Jahren, nach dem Training, die Nachfolge als Kirchweihschaf antreten soll – bei diesem Kirchgadenfest erhielt sie erst einmal den Namen: Franziska, „die Freie“, „die Fränkische“. Noch erfreut sich Lissy als Mutterschaf aber guter Gesundheit, als Milchschaf ist sie besonders geduldig. Bei Tochter Franziska kommt mehr der Papa durch: Der war ein wolliges Merino und somit, der Herkunft nach, ein stolzer Spanier.
Südländisches Flair herrscht auch bei der Trachten-Krippe in der Pfarrkirche St. Nikolaus: Krippenbastler Wilfried Funke stellte seine Kunstwerke aus, die in der Hobbywerkstatt in Gädheim entstanden sind, in Zusammenarbeit mit Joachim Wolf: Zu sehen gab es das Geldersheimer Untertor (dazu natürlich Kirchweihschaffer und „Bätzerli“) ebenso wie ein alpenländischer Stall oder das „Stadtleben von Bethlehem“: mit Herodesburg, Taverne, leuchtendem Sternenhimmel und „innerstädtischer“ Krippe. Die Figuren stammen aus Südtirol. Gegen Abend wurde der Andrang größer: Der junge Nachwuchs-Musiker Sebastian Fuß griff spontan zur Geige und spielte für die Besucher Weihnachtslieder. Eine besonders heimelige Szene für Schäfer Huppmann: Das kleine Kind, das nach der Hand des Krippen-Engels griff und ihn eine halbe Stunde lang nicht mehr loslassen wollte - laut der Mutter vollkommen überzeugt, nach all den Gute-Nacht-Geschichten einen echten Engel gefunden zu haben.