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SCHWEINFURT: Ein Hauch von Winnetou

SCHWEINFURT

Ein Hauch von Winnetou

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    (sp) Ein Hauch von Wilder Westen und Winnetou weht in diesen Tagen durch die Stadtgalerie. Tipis sind zu einem kleinen Indianerdorf in der Ladenpassage aufgestellt, Trommeln zu hören, selbst ein echter Indianer ist vor Ort. Joe Hobay vom Stamm der Kiowa will den Kindern beim zweiwöchigen Center-Ferienprogramm nicht nur seine indianische Kultur näher bringen, sondern zusätzlich mit einigen Klischees aufräumen.

    Etwas mehr als 11 000 Angehörige zählt heute sein Stamm im US-Bundestaat Oklahoma, höchstens ein Zehntel spricht noch die traditionelle Sprache Kiowa. Hobay kann sie. Und er erklärt den frühmorgens erschienen Kindern, dass der in Filmen oft gezeigte Gruß, eine erhobene rechte offene Hand und das Wort „Hau“, eigentlich nichts mit der Realität zu tun haben. „Kion-de-da“ heißt es stattdessen bei den Kiowa für „Guten Tag“. Der Begriff „Squaw“ für Frau sei ursprünglich ein Schimpfwort, ergänzt der 51-Jährige, der im amerikanischen Berufsleben Lehrer für Kunst und Geschichte ist.

    Seit drei Jahren vermittelt er während seiner Ferien den Kindern in Deutschland die Kiowa-Kultur, „so wie sie wirklich ist, sozusagen aus 1. Hand.“ Die kleinen Center-Besucher staunen ob seiner traditionellen Kleidung und der fremden Sprache. Joe Hobay spricht Englisch und natürlich Kiowa, Dolmetscherin Carmen Kwasny übersetzt. Sie ist zugleich Vorsitzende des Vereins „Native American Association of Germany“, einer Anlaufstelle für vor allem bei der US-Army stationierten Indianern, die mit anderen Indianern in Europa in Kontakt treten wollen. „Wir wollen mit solchen Aktionen die indianische Kultur ohne Verzerrungen darstellen, auch mit Geschichten aus dem Alltag der Indianer und den dazugehörigen Hintergründen“, so Kwasny.

    Bis 28. August können Kinder täglich zusammen mit Joe Hobay Tipis bemalen, bei Indianerspielen mitmachen und Tänze der Kiowa sehen.

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