Die 49. Saison des Theaters Schweinfurt wird unterhaltsam aber auch tiefsinnig eröffnet mit der Dramatisierung (Gunnar Dreßler) von „Ziemlich beste Freude“ („Intouchables“) nach dem gleichnamigen Erfolgsfilm von Éric Toledano und Olivier Nakache, jeweils um 19.30 Uhr am Donnerstag, 24. September (Gemischtes Abo C und freier Verkauf), Freitag, 25. September (Gemischtes Abo D und freier Verkauf), Samstag, 26. September (Gemischtes Abo A und freier Verkauf) und Sonntag, 27. September (Gemischtes Abo E und freier Verkauf).
„Ziemlich beste Freunde“ bringt einen höchst amüsanten Zusammenprall der Kulturen und Mentalitäten und eine emotionsgeladene Geschichte um Liebe, Lebensmut und Freundschaft auf die Bühne. Der reiche, seit einem Paragliding-Unfall vom Hals abwärts gelähmte Philippe hat genug vom scheinheiligen Mitleidsgetue seiner Umwelt. Und da es keiner länger bei ihm aushält, ist er wieder einmal auf der Suche nach einem neuen Pfleger. Da schneit der freche Ex-Häftling Driss herein, der – um Arbeitslosengeld beziehen zu können – eigentlich nur Philippes Unterschrift auf seiner Ablehnung braucht. Doch der ebenso respekt- wie furchtlose Außenseiter gefällt Philippe und so engagiert er ihn vom Fleck weg.
Aus dem gleichnamigen Film von Toledano und Nakache, dem französischen Überraschungs-Kino-Knüller der Saison 2011/12, hat Schauspieler, Regisseur und Autor Gunnar Dreßler ein ebenso berührendes wie witziges Theaterstück gemacht, das die tragikomische Ereignisse leicht, aber immer ernsthaft und liebevoll erzählt. Der Film, den in Deutschland rund neun, in Frankreich sogar über 19 Millionen Kinozuschauer gesehen haben, basiert auf der Autobiografie des aus adliger Familie stammenden ehemaligen Geschäftsführers der Champagnergesellschaft Pommery, Philippe Pozzo di Borgo. Dem Autorenteam gelang es mit einer berührenden und lebensbejahenden Komödie mit tragischen Untertönen den Nerv des Publikums genau zu treffen.
Die Filmfassung wurde mit mehr als 20 internationalen Auszeichnungen und Preisen bedacht. Darunter befinden sich 2012 die Nominierungen für den Oscar und den Golden Globe Award jeweils in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“, die Nominierung für den BAFTA Award (Großbritanien) in der Sparte „Bester nicht-englischsprachiger Film“ und der César (Frankreich) in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ (Omar Sy). Die Bühnenfassung wurde zu einem Glückstreffer. Nicht nur auf Tournee, auch in Berlin berührt und begeistert die Bühnenfassung von Gunnar Dreßler.
In der Produktion des Tournee-Theaters Thespiskarren aus Hannover führt der Schweizer Gerhard Hess Regie. Bereits in seiner Zeit als Oberspielleiter am Theater Kiel setzte er neben der Beschäftigung mit Klassikern den Schwerpunkt auf neue und auf unbekannte Stücke. Davon zeugen hier zahlreiche Ur- und Erstaufführungen von Autoren wie Woody Allen, Athol Fugard, Edoardo de Filippo, Margarethe von Trotta. Danach inszenierte Gerhard Hess an zahlreichen Deutschen Theatern wie dem Nationaltheater Mannheim, den Staatstheatern in Wiesbaden, Braunschweig, Saarbrücken, dem Theater Essen, Dortmund und Nürnberg.
Seit 1991 arbeitete er auch im Musiktheater. Von 1998 bis 2013 war Gerhard Hess Intendant an der Landesbühne-Nord in Wilhelmshaven. Mit einem an der Arbeit größerer Häuser ausgerichteten Programm erreichte er eine bundesweite Resonanz, verbunden mit einer drastischen Steigerung der Besucherzahlen.
Mit Timothy Peach (als Philippe), Felix Frenken (als Riss) spielen Sara Spennemann und Michel Haebler. Peach studierte an der Staatlichen Hochschule für darstellende Kunst in Stuttgart, war Ensemblemitglied am Theater Augsburg und ist seit 1991 in Serien- und Film-Rollen zu sehen. Bekannt wurde er in der „Löwengrube“. Rollen in TV-Serien wie „Die Unzertrennlichen“, „Der Bulle von Tölz“, „Der Landarzt“, „Der Bergdoktor“, „Herzflimmern, Die Klinik am See“ und „Sturm der Liebe“ machten ihn einem Millionenpublikum bekannt.
Vorverkauf ab Sa., 25. Juli, Tel. (0 97 21) 51 49 55 oder 51 0 – Internet: www.theater-schweinfurt.de