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Hirschfeld: Ein langes geglücktes Leben: Hermann Stock wird 90

Hirschfeld

Ein langes geglücktes Leben: Hermann Stock wird 90

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    Mit verschmitztem Lächeln und Hut ist Hermann Stock in Hirschfeld gut bekannt - am heutigen Freitag feiert er seinen 90. Geburtstag.
    Mit verschmitztem Lächeln und Hut ist Hermann Stock in Hirschfeld gut bekannt - am heutigen Freitag feiert er seinen 90. Geburtstag. Foto: Daniela Schneider

    Die vielen Fotoalben auf dem Tisch und die Familienfotos an der Wand verraten: hier wurde bereits ein langes Leben gelebt. Am heutigen Freitag wird der Hirschfelder Hermann Stock 90 Jahre alt und ist dabei geistig und körperlich topfit.

    Geboren wurde Hermann Stock am 1. Oktober 1931, die Weltkriegswirren erlebte er als Junge hautnah und verhinderte sogar, wie er nun erzählt, eine Brandkatastrophe im Haus seiner Großeltern, als er bei den verheerenden Luftangriffen 1944 eine Stabbombe aus dem Fenster auf die Straße geschleudert hatte. Seine Beobachtungen über die spätere Besetzung Hirschfelds finden den Weg in ein Buch des Schweinfurter Historikers Wilhelm Böhm.

    13 Enkel und zwölf Urenkel

    In jungen Jahren ist er als Saxophonist und Klarinettist mit der Erich-Dietmann-Kapelle im ganzen Landkreis unterwegs. Bei einem Auftritt lernt er seine spätere Ehefrau Hildegard kennen und lieben. 1958 wird geheiratet – fünf Kinder folgen. 2018 wurde bereits die Diamantene Hochzeit gefeiert. Heute blickt das Ehepaar auf einen großen Familienkreis mit 13 Enkeln und zwölf Urenkeln. So vergeht wohl, wie Hermann Stock schmunzelnd erzählt, kein Tag, an dem nicht mindestens ein Familienmitglied bei den Senior-Stocks vorbeischaut. "Wir sind nie alleine" stellt der Jubilar fest und findet: "Das ist auch schön so".

    Die Ausbildung zum Spengler und Installateur mit einem Ausbildungslohn von wöchentlich sechs Mark krönt Hermann Stock 1962 mit der Meisterwürde. Nach einem kurzen Intermezzo in einer Schweinfurter Firma entschließt sich der junge Spengler auf Betreiben seiner Frau zum Schritt in die Selbständigkeit. Bereut hat er das bis heute keine Minute und freut sich vielmehr, dass Sohn Georg und zukünftig auch Enkel Simon Stock den Sanitär- und Heizungsbetrieb weiterführen werden. Es ist schön, findet Stock, wenn das, was man aufgebaut hat, im Familienbesitz bleibt. Erst mitten im Dorf zwischen Scheune und Hühnerstall, dann ab 1970 am Hirschfelder Ortsrand wächst das Unternehmen, das 2012 bereits das 50-jährige Bestehen feierte und zeitweise auch in einem Laden, den Ehefrau Hildegard führte, Haushaltswaren anbot. 1994 übergibt der Seniorchef das Geschäft an seinen Sohn, arbeitet aber weiter unterstützend mit und ist bis heute wichtigster Ansprechpartner für alle Spengler- und Blecharbeiten.

    60 Jahre aktiv in der Feuerwehr

    Auf die Frage nach Hobbies reagiert Hermann Stock zunächst zögerlich. Er habe halt viel gearbeitet, dazu in der Freizeit noch einen zwei Hektar großen Weinberg in Fahr mit Hingabe bearbeitet. Und doch kommen im Laufe des Gesprächs nach und nach viele weitere Aktivitäten zutage: als Musiker umrahmte Stock nicht nur Tanzveranstaltungen, sondern auch viele dörfliche Veranstaltungen wie den legendären Hirschfelder Fasching im Sportheim und diverse kirchliche Feste. Dazu spielte der junge Stock auch mal Theater, übte sich hin und wieder im Metzgerhandwerk und verwöhnte seine Familie mit selbst hergestellten Wurst- und Fleischwaren. Dazu war er über 60 Jahre aktives Mitglied der Hirschfelder Feuerwehr; noch vor ein paar Jahren hat er beherzt die brennende Mülltonne der Nachbarin "gelöscht". Er war in der Kirchenverwaltung aktiv und ist seit über 60 Jahren passives Mitglied der DJK Hirschfeld.

    Gerne sind die Stocks verreist, wie die vielen Fotos belegen: nach Rom mit Pfarrer Hummel und ins ehemalige Jugoslawien ganz ohne eigenen Pass, wie Hermann Stock heute grinsend verrät; den hatte er zu Hause vergessen und musste sich anders behelfen.

    Jetzt mit 90 Jahren blickt Stock auf ein geglücktes Leben zurück, er findet: "Es ist uns gut gegangen". Er lässt es ruhiger angehen, lange noch hat er die Firmenhunde ausgeführt, heute betätigt er sich lieber im Garten und genießt die tägliche Lektüre des Tagblatts, das er seit über 50 Jahren abonniert hat.

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