Es war schon so etwas wie Abschiedsstimmung zu verspüren, als sich die Mitglieder der Jagdgenossenschaft Hundelshausen-Altmannsdorf zur Jahresversammlung im Gasthaus Bedenk trafen. 2018 sind es 85 Jahre, dass Erich Meidel und bis 1960 zuvor schon sein Vater Richard als Leiter des früheren Forstamts in Hundelshausen den nördlichen Teil des Gemeinschaftsjagdreviers gepachtet haben.
Aufgbe der Jagd aus Altersgründen
Aus Altersgründen wird Erich Meidel mit dann 90 Jahren die Jagd aufgeben. Mit dem Jagdjahr 2017/18 endet somit das Jagdpachtverhältnis mit Erich Meidel, der das Jagdrevier in den letzten neun Jahren gemeinsam mit Mitpächter Friedel Gehrig nutzt.
Das Revier umfasst überwiegend Feld sowie den Altmannsdorfer Gemeindewald. Es reicht östlich von Altmannsdorf bis zum Wald unterhalb des Zabelsteins bei Neuhof und von Falkenstein bis in Richtung Traustadt und Hundelshausen.
Kein einziger Wildschadensprozess in der langen Zeit
Für Erich Meidel waren die bald 85 Jahre Jagdpacht von tiefer Freundschaft geprägt, wie er an diesem Abend betonte. Bemerkenswert sei gewesen, dass es in der langen Zeit keinen einzigen Wildschadensprozess gegeben habe. Alle Wildschadensfälle konnten in gütlichem Einvernehmen beigelegt werden. Dafür sprach Vorsitzender Elmar Gather Meidel seinen ganz besonderen Dank aus, wie auch für die großzügige Bewirtung bei der Versammlung.
Besondere Geschenke zum Dank für die gute Partnerschaft
Als Zeichen des Dankes für die stets freundschaftliche Zusammenarbeit übergab Erich Meidel der Jagdgenossenschaft zwei besondere Geschenke, um sie in der Feuerwehrhalle in Hundelshausen aufzuhängen.
Zum einen handelt es sich um eine Tuschezeichnung des ehemaligen Forstamtes Hundelshausen von Professor Wake aus England. Er war ein Freund von Professor Schoon, der bis zu seinem Tod 1980 das ehemalige Jagdschloss bewohnte. In dem ist Erich Meidel aufgewachsen.
Das zweite Geschenk ist eine von dem aus Schweinfurt stammenden Augsburger Jagdmaler Dr. Willy Ludwig bemalte Schützenscheibe.
Kritik an starker Bemkämpfung des Rehwilds im Staatsforst
Erich Meidel bedauerte in der Versammlung noch einmal, dass sich aufgrund der starken Bekämpfung des Rehwildes im angrenzenden Staatswald trotz vieler Revierverbesserungen wie in anderen Revieren am westlichen Steigerwaldrand bei Tag kaum mehr ein Reh auf eine freie Fläche wage. Selbst Trauben der bis zum Waldrand reichenden und von Hecken geschützten Weinberge würden nicht wie in anderen Gegenden, wie am Kaiserstuhl, von den Tieren angenommen.
Verbesserung des Lebensraums für Wildtiere
Dessen ungeachtet wurde in der Sitzung der Jagdgenossenschaft intensiv über Möglichkeiten gesprochen, den Lebensraum für Wildtiere zu verbessern. Der dazu geplante Vortrag der Wildlebensraumberaterin Anna Wischermann (Karlstadt) über Heckenpflege musste wegen Verhinderung der Referentin ausfallen. Er soll bei der nächsten Versammlung nachgeholt werden.
Zu Beginn der Zusammenkunft war über die Verwendung des Jagdpachtzinses für Wegebauvorhaben gesprochen worden.