Am Mittwoch, 25. Mai, wird das Ärztehaus am Krankenhaus St. Josef eingeweiht. Über die Maßnahme, die das Krankenhaus und die medizinische Versorgung in der Stadt stärken wird, informierten die Krankenhausleitung und Vertreter der kooperierenden Praxen am Donnerstag bei einem Pressegespräch, in dessen zweitem Teil es um das im Januar gegründete „Gesundheitsnetz St. Josef“ ging.
Auf 3600 Quadratmetern stehen künftig sechs moderne Fachpraxen und Technikräume in den drei Stockwerken und einem Sockelgeschoss des Ärztehauses zur Verfügung. Die Investition für den Träger summierte sich auf 6,3 Millionen Euro. Spatenstich war am 27. Mai 2009. Zwei Jahre später ist das direkt am Krankenhaus gelegene Gebäude, für das der Patientengarten schrumpfen musste, fast komplett bezogen. Hell und transparent präsentiert sich der Bau.
Mit dem Ärztehaus werde das seit zwölf Jahren bewährte Konzept der Anbindung von Fachpraxen an St. Josef fortgesetzt, meinte Sigrid Lommel, Kaufmännische Direktorin. Längst angesiedelt sind am Haus: Ambulantes Herzzentrum, Dialysezentrum, Ambulantes OP-Zentrum, Radiologie sowie Kinder und Frauenarztpraxis. Mit dem Neubau wurden fünf weitere Fachpraxen gewonnen, die das Leistungsspektrum des Hauses erhöhen. Außerdem wurden die Radiologie räumlich erweitert.
Eingezogen sind heuer bereits eine Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, eine Chirurgische Gemeinschaftspraxis, eine Praxis für Neurologie und eine für Ergotherapie und Handrehabilitation. Mitte Juni komm ein Medizinisches Versorgungszentrum Neurochirurgie/Allgemeinmedizin dazu, das wegen eines recht lapidaren Grundes verspätet zum Zuge kommt: die Möbel wurden nicht rechtzeitig fertig.
Die Pläne für das Ärztehaus stammen von dem Architekturbüro Junk & Reich aus Weimar, das mit einer blaugrauen Glas-Fassade überzeugten.
Eine weitere Neuerung ist das „Gesundheitsnetz St. Josef“, zu dem sich in den letzten Wochen dreizehn Fachpraxen, die im Krankenhaus, im Ärztehaus oder im nahen Stadtgebiet niedergelassen sind, zusammengeschlossen haben. Ärzte und Krankenhausleitung betonten in der Pressekonferenz, dass die räumliche Nähe und die enge Kooperation zu einer optimalen Vernetzung zwischen Praxen und Krankenhaus führe. Diese stelle sicher, dass Informationen schnell und umfassend fließen würden und der Patient ein individuell abgestimmtes Behandlungskonzept erhalte. Der direkte Draht der Praxen zum Krankenhaus sei für die Organisation und die Behandlung von großer Bedeutung, auch weil das Geld im Gesundheitswesen knapp, Versorgungszeiten immer enger würden. Selbstverständlich bleibt es dabei, dass der Patient entscheidet, welchem Arzt er sein Vertrauen schenkt. Im Praxisalltag soll die Nähe zu benachbarten Fachleuten genutzt werden. „Da können wir von Tür zu Tür eine Meinung holen“, hieß es übereinstimmend. Eine enge Zusammenarbeit mit den Hausärzten gehört überdies zu dem Konzept. Neben der Zeitersparnis, den Synergieeffekten und der Zusammenarbeit sei vor allem für Ältere die an einem Ort konzentrierte, umfassende fachärztliche Versorgung von großem Vorteil, versichert das Krankenhaus St. Josef. Weitere Fachpraxen können sich dem Netz noch anschließen; allerdings müssen diese Sitz in der Nähe von St. Josef haben.
Derzeit umfasst das Netzwerk neben dem Krankenhaus ein Medizinisches Versorgungszentrum der Fachrichtungen Innere Medizin, Radiologie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Chirurgie, Anästhesiologie, Neurochirurgie, Allgemeinmedizin und Orthopädie. Insgesamt arbeiten hier 66 Fachärzte mit 700 Mitarbeitern aller Krankenhaus- und Praxisebenen zusammen.