Auch wenn der Geistliche nach dem Wallfahrtsgottesdienst wegen starker Muskelschmerzen zum Arzt musste – Grettstadt ist stolz auf ihn. Und er wohl auch ein bisschen auf sich selbst. Schließlich hatte er den Weg geschafft, ein ganzes Stück weit auch das Marienbild tragen und zusammen mit Pfarrer Hartmann und Pfarrer Kraus, den Wallfahrer-Gottesdienst zelebriert.
Seit Ende August ist Pfarrer Paranjattu die Urlaubsvertretung von Pfarrer Georg Hartmann in der Pfarreiengemeinschaft St. Raphael. Ende September wird sein Einsatz zu Ende sein, wird er sich von Unterspiesheim, Oberspiesheim, Gernach und Grettstadt verabschieden und nach Rom zurückkehren.
Pfarrer Paranjattu, Jahrgang 1975, ist in Kerala im Südwesten Indiens geboren. Seine Eltern hatten Landwirtschaft. Der Sohn studierte. 2004 wurde er zum Priester geweiht. Sein Bruder ist ebenfalls Priester, eine Schwester Nonne. Derzeit studiert Pfarrer Paranjattu in Rom dogmatische Theologie. Für die Semesterferien hatte er sich um eine Stelle in Deutschland beworben. Um Deutsch zu lernen, wie er sagt. In Grettstadt wohnt er im Pfarrhaus, Mitglieder des Pfarrgemeinderats begleiten den Geistlichen.
Dessen besonderes Anliegen ist der geplante Krankenhaus-Neubau in seiner Heimatdiözese Rajkot in Indien. Während eines schweren Erdbebens 2001 starben in dieser Region über 20 000 Menschen. Obwohl die Diözese viele Krankenstationen und mobile Krankenhäuser in den Dörfern unterhält, fehlt ein allgemeines Krankenhaus, das speziell die ärmere Bevölkerung bei schweren Erkrankungen medizinisch versorgt. Ein großes Problem stellt auch die Betreuung der ständig wachsenden Zahl HIV-infizierter Patienten dar, so Pfarrer Paranjattu.
Trotz der großen finanziellen Belastung durch die Innenrenovierung der Grettstädter Pfarrkirche St. Peter und Paul erklärten sich Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung spontan bereit, das Krankenhausprojekt in Rajkot zu unterstützen. Zu den Gottesdienstzeiten ist eine Spenden-Box aufgestellt. Außerdem können Spenden an die Katholische Kirchenstiftung überwiesen werden. Diese leitet sie dann weiter.