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SCHONUNGEN: Ein Stück historisches Schonungen

SCHONUNGEN

Ein Stück historisches Schonungen

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    Legen letzte Hand am Modellbahnhof von 1853 an: Peter Schmitt (links) und Helmut Gleichmann.
    Legen letzte Hand am Modellbahnhof von 1853 an: Peter Schmitt (links) und Helmut Gleichmann. Foto: Foto: Rita Steger-Frühwacht

    Am kommenden Sonntag, 7. Dezember, hält seit vielen Jahren wieder ein Zug in Schonungen. Zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes fährt um 13.30 Uhr der erste Zug am neuen Haltepunkt vor. Ab 14. Dezember verkehren hier dann täglich die Züge. Zur Neueröffnung des Bahnhaltepunktes präsentieren Helmut Gleichmann und Peter Schmitt eine Ausstellung über die Geschichte der Eisenbahn in Schonungen im Eiscafé Werner Eiskalt in der Hauptstraße 47.

    Bedeutendstes Exponat ist das Bahnhofsgebäude en miniature, eine exakte Nachbildung des 1853 nach den Plänen des Architekten Gottfried Neureuther errichteten Gebäudes einschließlich der unweit Richtung Westen gelegenen Güterhalle. Davor stehen Modelleisenbahnwaggons, gezogen von einer Lokomotive, wie sie damals an Schonungen vorbeifuhren. Die Fertigstellung des Bahnhofsgebäude erfolgte nur ein Jahr später, nachdem die Ludwigs-West-Bahn, die von Bamberg über Würzburg und Aschaffenburg in das Kurhessische führte, zwischen Haßfurt und Schweinfurt eröffnet worden war.

    Mit viel Liebe zum Detail und großem handwerklichen Geschick hat Helmut Gleichmann den Bahnhof nachgebaut. „Als Maßstab habe ich 1:87 gewählt, der ist gebräuchlich für Modell- und Spielzeugeisenbahnen“, erklärt der pensionierte Konstrukteur. Das ermöglichte ihm, die aus dreimal einen Meter großen Styroporplatten modellierte Auenlandschaft des Mains am Südrand des Dorfes mit Bäumen und Sträuchern zu gestalten. Kühe grasen und ein Schäfer weidet unweit seines Schäferkarrens seine Schafe. Die in Richtung Dorf gelegenen Hänge sind als Weinberge angelegt, wie es zu dieser Zeit noch üblich war.

    Eine Übersicht über die politischen und sozio-ökonomischen Verhältnisse der Zeit von 1800 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges in ihrer Auswirkung auf Schonungen geben Schautafeln, die Peter Schmitt zusammengestellt hat. Sie verweisen auf den wirtschaftlichen Aufschwung in den Jahren nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 und den beginnenden Wandel Schonungens von einem reinen (Wein)-Bauerndorf zu einem Arbeiterwohnort.

    Weitere Themen sind die Entstehung von Handelsmühlen, in Schonungen die der Familie Grobe, das Aufkommen eines Arbeiterstandes durch die Nähe zur Stadt Schweinfurt und die Nutzung der Eisenbahn durch Sattler, der seit 1814 hier eine Farbfabrik unterhielt. Breiten Raum in der Ausstellung nehmen Dokumente zum Brand ein, den ein Funkenflug aus einer Lokomotive kurz nach Eröffnung der Bahnstrecke Bamberg-Schweinfurt auslöste und der das Dorf nahezu vollständig in Schutt und Asche legte. Auch der Wiederaufbau nach dieser Katastrophe wird anhand historischer Schriftstücke aufgezeigt.

    Die Arbeitsstunden und den finanziellen Aufwand für diese Ausstellung haben Peter Schmitt und Helmut Gleichmann sowie ihr Mitarbeiter Johannes Wittmann nicht gezählt. Ihnen liegt es am Herzen, ein Stück historisches Schonungen zu zeigen.

    Öffnungszeiten: Sonntag, 7. Dezember, 14. 30 Uhr, Samstag, 13. Dezember, und Sonntag, 14. Dezember, jeweils von 10 bis 18 Uhr. Weitere Termine nach telefonischer Absprache möglich bei Peter Schmitt, Tel. (0 97 21) 59 43-0, E-Mail: fpschmitt@t-online.de

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