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WÜLFERSHAUSEN: Ein Vorbild für die Gemeinde Wasserlosen

WÜLFERSHAUSEN

Ein Vorbild für die Gemeinde Wasserlosen

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    Die beiden stellvertretenden Bürgermeister der Großgemeinde Wasserlosen, Martin Heil und Gottfried Bindrim (Dritter und Vierter von links), durften Handlanger der beiden „Köhler” Joachim Heil und Philipp Schmitt (Erster und Zweiter von links), beim Einfüllen glühender Holzkohle spielen, um den Meiler anzuzünden. Frederik Heil (ganz rechts), JGC-Vorsitzender, bedankte sich bei den tatkräftigen Helferinnen und Helfern vor, während und nach dem Fest.
    Die beiden stellvertretenden Bürgermeister der Großgemeinde Wasserlosen, Martin Heil und Gottfried Bindrim (Dritter und Vierter von links), durften Handlanger der beiden „Köhler” Joachim Heil und Philipp Schmitt (Erster und Zweiter von links), beim Einfüllen glühender Holzkohle spielen, um den Meiler anzuzünden. Frederik Heil (ganz rechts), JGC-Vorsitzender, bedankte sich bei den tatkräftigen Helferinnen und Helfern vor, während und nach dem Fest. Foto: Foto: Elmar Heil

    Bereits zum elften Mal werden die Wülfershäuser Junggesellen ihrem Namen „Kouhlebrönner“ gerecht, indem sie im Verlauf eines achttägigen Festes an die Tradition ihrer Vorfahren erinnern und einen Kohlenmeiler entzünden, um wie ihre Vorfahren Holzkohle zu gewinnen.

    Eine Dorfbeschreibung aus dem Jahre 1811 belegt: „In Wülfershausen gibt es 39 Bauern, darunter neun zugleich Kohlenbrenner sind. Einen vortrefflichen Gewinn ziehen die meisten Nachbarn aus der Kohlenbrennerey. Es können beyläufig 250 Wagen mit Kohlen verkauft werden, worin sie eine Summe von 2300 Gulden erlösen. “

    Beim Anzünden des Meilers, musikalisch begleitet von den Wülfershäuser Musikkapelle, bedankte sich Frederik Heil, Vorsitzender des Junggesellenclubs, für die tatkräftige Hilfe vieler Wülfershäuser bei den Vorbereitungen. Nachdem einige Junggesellen durch Heirat ausgeschieden waren, seien, so der JGC-Chef, „viele Junggesellen der neuen Generation skeptisch gewesen, diese Fest stemmen zu können“. Doch mit viel Zeit und Kraft habe man es trotz der großen Hitze geschafft.

    Zweiter Bürgermeister Gottfried Bindrim bezeichnete die Junggesellen als Vorbild für die Gemeinde. Sie würden Brauchtum, alte Traditionen und Tugenden pflegen und ihren Zusammenhalt unter Beweis stellen. Die Gemeinde sei dafür dankbar dass solche Werte noch gelebt werden.

    Bindrim und dritter Bürgermeister Martin Heil durften dann als Gehilfen beim Anzünden des Kohlenmeilers mithelfen, der aus 15 bis 20 Ster Buchenscheiten, um einen Schacht herum aufgeschichtet und mit Erde und Laub abgedeckt worden war. Nun liegt es am Geschick der beiden „Köhler“ Joachim Heil und Philipp Schmitt, für die richtige Luftzufuhr zu sorgen – und das rund um die Uhr. Zuviel Luft würde zum Abbrennen des Meilers führen, zu wenig Sauerstoff zum Ersticken der Glut.

    Läuft alles nach Plan soll der Meiler in der Nacht auf Freitag geöffnet werden. Dann wartet eine Schweiß treibende Arbeit auf die Köhler und ihre Gehilfen, denn Erde und Laub müssen abgetragen, die Glut gelöscht und auseinandergerecht werden, um vollständig abzukühlen. Die Holzkohle kann später gekauft werden.

    Wer diese alte Tradition „live“ erleben möchte, kann dies noch bis Samstag auf dem Jugendzeltplatz in Wülfershausen tun. Dort können sich die Besucher auch davon überzeugen „wieviel Herz“ die Junggesellen in die Gestaltung des Jugendzeltplatzes gesteckt und für ein abwechslungsreiches Programm gesorgt haben und auch noch bis Samstag bieten werden.

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