Zünftig is' scho: Peter Steiner und der „Theaterstadl“ haben in der Bauernschwank-Szene einen ähnlichen Namen wie einst Karl Moik mit seinem „Musikantenstadl“. Im Jubeljahr des Altmeisters (der im September 80. Geburtstag feiert) gastierte die Münchner Schauspiel-Truppe in der nahezu ausverkauften Schweinfurter Stadthalle.
Mit Haltung tritt der rüstige Steiner auf die Bühne und kündigt das nachfolgende Lustspiel an: „Liebe und Diebe auf dem Moserhof“ – eine „sehr, sehr lustige Geschichte“. Für die Pause lädt der weißhäuptige Mime ein, die „Wasserspiele“ der Sanitäranlagen zu genießen. Dem Publikum gefällt der volkstümliche, freundlich-frivol plätschernde Humor des Bajuwaren.
Dann hebt sich der Vorhang: In der Stube beklagt sich die Fanni (Steiners Tochter Gerda) bei der drallen Bäuerin Lena (Heike Augsberger) über die soziale Schieflage auf dem Moserhof – seitdem die Arbeitsplätze der beiden Knechte wegrationalisiert wurden, bleibt die ganze Arbeit an der Magd hängen. Ein aktuelles Thema also, wie die scheinbar schlichte, zotige Komödie durchaus auch augenzwinkernde Lebensweisheit enthält.
Auftritt die Schindlerin, alias Erna Waßner, die als lärmende Heiratsvermittlerin mit Gamsbarthut der alpinen Frauen-WG ein paar gestandene Mannsbilder andrehen möchte. Da dreiste Diebe und schlimme „Vergewaltiger“ in der Gegend unterwegs sind, könne die Lena doch einen „Hochzeiter“ gut gebrauchen. Die will aber nicht – bis der stramme Pfundskerl Kilian (Manfred Maier) und der fesche Schlawiner Michael (Andreas Voss) vor der Tür stehen.
Es gibt zahlreiche Irrungen und Wirrungen, bevor die Fanni endlich ihren Kilian und die Lena den Michael ins Schlafzimmer zerren darf. Die Knechte werden nämlich verdächtigt, die Gangster zu sein und mit vorgehaltener Flinte in die Pfanne gehauen – so dass sie in Frauenkleidern vom Hof fliehen müssen. Erst am Ende stellt sich heraus, dass die beiden völlig unschuldig sind. Zumindest, bis sich, ja mei, die Schlafzimmertür hinter ihnen schließt.
Zwischendurch hat auch Peter Steiner Gastauftritte als trinkfester, launiger Gemeindebote Bimmerl. Steiners Disziplin auf der Bühne verdient Lob, sein Theaterstadl spielt durchweg professionell – und die schlüpfrigen Schenkelklopfer im Stück sind im Jahr 2007 längst jugendfrei.