(hh) Aller Proteste und Unterschriftenlisten zum Trotz: Die Bergl-Kirchweih vom 7. bis 10. August findet auf dem umgestalteten Berliner Platz statt. Darüber wurden die Initiatoren der Unterschriftenaktion, Ursula und Horst Reitlechner, in einem Schreiben der Stadt informiert.
Wie berichtet hatte sich vor allem der Gastwirt und Hotelier Werner Dürr über die Verlagerung von der Albert-Schweitzer-Schule zum Platz vor dem Wasserturm aufgeregt. Zum einen wegen der Ruhestörung für seine Hotelgäste, vor allem aber wegen der vor der Umgestaltung des Berliner Platzes gemachten Zusagen, dass größere Feste wie die Kirchweih dort nicht erlaubt würden.
324 Unterschriften
Die Bürgerbewegung argumentierte nur damit. „Es ist auf der Bürgerversammlung versprochen worden, dass die Kirchweih nicht auf dem Berliner Platz stattfindet“, hieß es wörtlich auf der Unterschriftenliste, die Reitlechner und Co. den Bürgern vorlegten. Deshalb auch hätten 324 Bergl-Bewohner unterzeichnet, sagte sie bei der Übergabe an Otto Wirth im April, bei der der Bürgermeister das seinerzeit gegebene Wort bestätigte. Beim April-Termin im Rathaus zeigte Wirth sich noch zuversichtlich, dass die Kirchweih auf dem Berliner Platz nicht stattfindet und nannte Alternativ-Standorte.
In der von Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser unterzeichneten Antwort an Familie Reitlechner heißt es, dass auch die Stadt dem Bürgerverein Gemeinde Bergl als Veranstalter andere Standorte vorgeschlagen, diese der Verein aber abgelehnt habe. Da „rechtlich keine Versagungsgründe“ für den Platz „vorlagen, wurde diese genehmigt“, heißt es weiter. Genehmigt wurde allerdings „unter Auflagen“.
Nur auf Teil des Platzes
Die Kirchweih darf demnach nur auf der relativ kleinen Fläche des Platzes stattfinden, umliegende Straßen werden nicht gesperrt. Die Musik ist auf eine bestimmte, nicht genannte Dezibelzahl zu begrenzen. Am Abschlusstag Montag darf in der Nacht nicht mehr abgebaut werden. Wenn der Belag am Platz Schaden nimmt, muss der Bürgerverein dafür aufkommen.
Grieser geht auch auf das angebliche Versprechen ein und schreibt: „Aus der Sicht der Stadtverwaltung sollte niemals das gesamte Areal Berliner Platz für die Bergl-Kirchweih zur Verfügung stehen“, also Platz samt umliegende Straßen und Grünanlagen. Allerdings sei genauso unstrittig gewesen, dass der Kernbereich des Platzes für stadtteilbezogene, kleiner Feste, geeignet sei.
Die OB schlägt abschließend vor, die Erfahrung der wegen der Platzverhältnisse „verkleinerten Kirchweih“ zu sammeln und danach „eine Entscheidung für die Zukunft zu treffen“.