„Viking Bay“, Wikingerbucht, so heißt die alte, von einem Sandstrand und steilen, weißen Klippen geprägte Bucht im Zentrum des südenglischen Küstenstädtchens Broadstairs. Denn vor langer Zeit soll sie ein Landepunkt der Wikinger gewesen sein. Ein Tafel erinnert heute daran.
46 Schülerinnen und Schüler der Ludwig-Derleth-Realschule aus Gerolzhofen sowie 26 Schülerinnen der Mädchenrealschule Volkach waren in dieses Städtchen aufgebrochen, zu einem einwöchigen Aufenthalt in England.
Die Fahrt mit Bus und Fähre war mit ihren 13 Stunden zwar mehr als lang, aber auch unterhaltsam, informierte die Schule in einer Pressemitteilung. Als die Neuntklässler schließlich im idyllischen Küstenstädtchen Broadstairs in der Grafschaft Kent ankamen, wurden sie und ihre Lehrer Oliver Gräb, Guido Plener und Anette Zinkl sowie als Gast deren Ehemann Hubert von den Gastfamilien schon erwartet. Auch der Gerolzhöfer Schulleiter Harald Pitter war als Tourist mit von der Partie.
Broadstairs ist ein kleiner Ort an der Südküste, etwa 25 Meilen vom Fährhafen Dover entfernt. Ab hier mussten sich die Englandreisenden an den Linksverkehr gewöhnen. Die Kent-School besteht aus insgesamt drei Schulgebäuden und beschäftigt rund 25 Lehrkräfte.
Der Unterricht dort unterscheidet sich deutlich vom Englischunterricht in Deutschland. So ist es wichtig, sich in den kleinen Klassen mit den rund zehn Mitschülern zu verständigen, die aus verschiedenen Ländern kommen, etwa aus Spanien und Frankreich – natürlich auf Englisch. Wenn nun doch einmal schwierigere Aufgaben auf dem Programm standen, halfen die englischen Lehrkräfte weiter.
Mindestens so viel Englisch wie im Unterricht konnten die Schüler in den Gastfamilien lernen, mit denen man frühstückte, zu Abend aß und von denen man auch sonst sehr gastfreundlich aufgenommen wurde. Englisch von morgens bis abends – nichts anderes hatte man erwartet. Zur eigenen Überraschung begann man in deutsche Sätze so manches englische Wort einzubauen.
Nach dem Unterricht wurden täglich unterschiedliche Aktivitäten geboten, wie Disco oder ein Ausflug in das historische Zentrum von Canterbury. Höhepunkt der Woche war ein Tagesausflug nach London. Vom Stadtteil Greenwich, in dem man auf dem nullten Längengrad steht, startete man zu einer Schifffahrt auf der Themse, bei der man die Londoner Kulisse von historischen Gebäuden und modernen Wolkenkratzern bestaunen konnte.
Nach einer verkürzten Stadtführung zu den Höhepunkten Westminsters hatten die Jugendlichen Zeit, um in Kleingruppen einkaufen zu gehen. Zuletzt erhielten alle Schüler und Lehrer, die am Englischkurs teilgenommen hatten, ein Zertifikat der englischen Schule.