Es ist eine liebgewonnene Tradition in Dingolshausen: Bei der Wallfahrt an Fronleichnam ist der Tragehimmel immer mit dabei. Nun wurde der um 1910 geschaffene Himmel aufwendig restauriert. Wie wertvoll dieser Himmel ist, zeigt das Zitat einer Fachfirma für Restaurierungen: "Eine aufwendige Technik, die heute nicht mehr verwendet wird und auch nicht bezahlbar wäre." Pfarrer Günter Höfler von der Pfarreiengemeinschaft Kirche am Zabelstein schreibt deshalb in einem Infoblatt für die Pfarrei: "Die Kirche von Dingolshausen besitzt einen ganz besonderen Schatz."
Jahrzehntelang wurde und wird das Tragen des Himmels in der Pfarrgemeinde St. Laurentius Dingolshausen durch die Mitglieder der Kirchenverwaltung übernommen. Unter dem Himmel wird das Allerheiligste in der Monstranz mitgeführt. Begleitet wird der Himmel durch das jeweilige Oberhaupt der politischen Gemeinde, zur Zeit Nicole Weissenssel-Brendler, und dessen Stellvertreter oder Stellvertreterin mit Leuchtern.
Gefertigt wurde der Dingolshäuser Tragehimmel von der Fahnen-und Paramentenwerkstatt Buri in Höchberg. Diese Firma gibt es heute noch. Sie hat in die Restaurierung "ihr ganzes Fachwissen, Erfahrung, Können und rund 200 Meisterstunden investiert", um den Baldachin wieder in ganzer Pracht erstehen zu lassen, schreibt Pfarrer Höfler.
Auch in die Historie blickt der Seelsorger zurück: "Die Anschaffung eines derart einzigartigen Tragehimmels zeugt von einer äußerst hohen Wertschätzung des Glaubens an Jesus Christus und seiner Verehrung im Sakrament des Altars durch die damaligen Einwohner von Dingolshausen." Über die Jahrzehnte habe jedoch das Material des Himmel sehr gelitten, daher war die gründliche Überarbeitung vonnöten.
Um beispielsweise die einzigartigen Stickereien zu erhalten, wurden diese aus dem alten Tuch herausgetrennt, gereinigt und danach auf eine neues passendes Tuch aufgenäht, dessen Besorgung sich extrem schwierig gestaltete. "Ihre Vorfahren haben hier sehr viel investiert und geopfert zum Lob Gottes", schreibt Pfarrer Höfler an die Dingolshäuser. "Dieses Engagement ist uns eine Verpflichtung nach Kräften für den Erhalt des Stückes zu sorgen." Deshalb habe die damalige Kirchenverwaltung die Restaurierung in Auftrag gegeben, die vor einiger Zeit ihren Abschluss fand.
Die Kosten für die Restaurierung betragen rund 24.600 Euro. Die Kirchenverwaltung nimmt daher gern Spenden entgegen.
Bankverbindung: Sparkasse Schweinfurt-Haßberge, Iban: DE 22 7935 0101 0000 8559 24