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SCHWEINFURT: Expert künftig im ehemaligen Saturn

SCHWEINFURT

Expert künftig im ehemaligen Saturn

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    Zukunft: Im Zierhuth-Gebäude, Friedrich-Gauss-Str. 2, eröffnet Geschäftsführer Wolfgang Sarré den "neuen Expert" am 26. September.
    Zukunft: Im Zierhuth-Gebäude, Friedrich-Gauss-Str. 2, eröffnet Geschäftsführer Wolfgang Sarré den "neuen Expert" am 26. September. Foto: Foto: Holger Laschka

    Eigentlich trennen nur wenige hundert Meter die Geschäftshäuser in der Porschestraße 5 und der Friedrich-Gauss-Straße 2. Und doch wird sich für die Gemeinde Sennfeld, die Stadt Schweinfurt und Unternehmer Wolfgang Sarré (63) vieles ändern, wenn Letzterer im September mit seinem Elektronikfachmarkt „Expert“ innerhalb des Gewerbegebiets Hafen vom einen in das andere Domizil umzieht.

    Sennfeld verliert einen durchaus namhaften Gewerbesteuerzahler, weil nicht nur der Schweinfurter Markt, sondern auch die Niederlassungen in Haßfurt und Bad Kissingen in der Porschestraße - auf Sennfelder Gemarkung - gemeldet waren. Schweinfurt gewinnt einen Gewerbesteuerzahler zurück. Und Wolfgang Sarré gewinnt für seine Warenpräsentation rund 500 Quadratmeter hinzu.

    „Das war dringend nötig“, freut er sich über die Flächenexpansion. Auf den 900 Quadratmetern an der Porschestraße habe man die Produkte nicht mehr zeitgemäß präsentieren können, „ich kam mir manchmal selbst vor, wie in einem Ramschladen“ (Sarré). Zwar habe man in dem Gebäude durchaus noch Erweiterungspotenzial gehabt - etwa wenn man das großzügig bemessene Elektrolager verkleinert hätte - doch dem standen Genehmigungsschwierigkeiten im Wege. Dabei war man 1995 genau mit der Hoffnung auf mehr Flexibilität bei der Raumgestaltung von der Porschestraße 12 in das nahe gelegene Firmengebäude gezogen. Das stand ursprünglich auch auf Schweinfurter Fläche, wurde im Zuge eines Tauschgeschäfts bei der Flächenarrondierung eines benachbarten Sanitärhandels aber an Sennfeld abgegeben. Und genau hier begannen für Wolfgang Sarré die Probleme.

    Denn plötzlich befand er sich mit seinem Unternehmen nicht mehr im Gewerbegebiet der Stadt und mithin in einem Ballungsgebiet, sondern im Landkreis und „nur noch“ in einem Randgebiet. Dort aber sind 900 Quadratmeter vorgeschriebene Obergrenze für Verkaufsflächen, es sei denn, man beantragt - und erhält - eine Ausnahmegenehmigung. Eine solche hat Sarré auch immer wieder beantragt, wobei die Angelegenheit verfahrensgemäß bei der Regierung von Unterfranken aufschlug, die bei der Stadt Schweinfurt vorstellig wurde und wiederholt deren Veto erhielt. Sarré erklärt sich das so: „Wir waren für die Stadt ja nicht mehr wichtig, weil kein Gewerbesteuerzahler - also hatten sie kein Interesse an unserer Expansion.“

    Vor gut zwei Jahren nun - im Zuge des Saturn-Umzugs in die Stadtgalerie - wurde die so genannte Zierhuth-Immobilie frei und Wolfgang Sarré fasste den Flächenmarkt, in dem auch schon vor der Saturn-Ära stets Elektronik verkauft wurde, sofort ins Auge. Dass er aus eigenem Besitz (sowohl das Haus in der Porschestraße 5 als auch zuvor in der Porschestraße 12 hatte er gekauft) nun in ein Mietverhältnis wechselt, ist für ihn angesichts der offenkundigen Vorteile kein Problem: „Wir haben hier viele Gestaltungsfreiheiten, können künftig beispielsweise eine Fernsehwand mit 40 Metern Länge präsentieren.“ Bisher hatte man 18 Meter zur Verfügung und gut 70 statt künftig etwa 140 unterschiedliche Modelle in der Ausstellung. Auch das Team freut sich auf die neue Umgebung; 34 Beschäftigte hat Expert in Schweinfurt, zwei könnten mit der Erweiterung noch hinzukommen.

    Mit dem Umzug wird Wolfgang Sarré räumlich ein Stück näher an den Mitbewerber Media Markt heranrücken. Berührungsängste hat er aber nicht: „Für die Kunden ist das gut - sie können jetzt fast unmittelbar vergleichen.“ Stärken möchte er mit dem Umzug vor allem den Bereich Unterhaltungselektronik und Informationstechnologie, der immer mehr zusammenwachse und für den er - etwa mit auffälligen „Presentern“ - bessere Darstellungsmöglichkeiten schaffen wird.

    Was geschieht mit der „Alt-Immobilie“? Er sei im Gespräch mit einem Interessenten, verrät Sarré, der eigentlich eine eigene Nachfolgenutzung ins Auge gefasst hatte. Ein „Indoor-Spieleland für Kinder“ wollte er in dem Gebäude mit der lichten Verkaufshalle schaffen, verbunden mit einer gastronomischen Einrichtung für deren Eltern. Die aber wollte und will ihm die Gemeinde Sennfeld nicht genehmigen und so wird aus dem Vorhaben eben nichts. Ausgelastet ist der Unternehmer ohnedies mit den inzwischen sechs Expert-Märkten in Franken (neben Schweinfurt, Haßfurt und Bad Kissingen führt er mit seinem 39-jährigen Sohn Andreas noch Märkte in Bamberg, Lichtenfels und Forchheim, wo erst Ende Juli Eröffnung war). Außerdem ist Sarré Gesellschafter bei der expandierenden Kolitzheimer Solarfirma Belectric. Der Schweinfurter Umzug mit räumlicher Erweiterung soll sich nun erstmal bewähren; dann könne man weiter sehen.

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