In der letzten Woche strömten noch einmal die Besucher in die Kunsthalle. Viele hatten die Ausstellung „Die Sammlung Gunter Sachs“ noch nicht gesehen, andere wollten sich die Warhols, Lichtensteins, Magrittes oder Fautriers unbedingt noch ein zweites oder drittes Mal anschauen, bevor die 170 Kunstwerke zurück zu den Mitgliedern der Familie Sachs gehen.
Am Ende der viereinhalb Monate hatten 64 744 Menschen die Ausstellung gesehen, die damit zu den erfolgreichsten zählt, die es in Schweinfurt jemals gegeben hat.
In ihrem Resümee nennt die Pressestelle der Stadt Schweinfurt noch mehr Zahlen. Einschließlich der Bayerischen Landesausstellung kamen in den vergangenen zehn Monaten mehr als 150 000 Besucher in die Kunsthalle, seit der Eröffnung 2009 waren es 334 025. Im Museumsshop gingen die Kataloge zur Sachs-Ausstellung weg wie warme Semmeln. 3000 Stück wurden verkauft, in der letzten Woche war die siebte Nachlieferung vergriffen. Auch die Plakate waren begehrt, verkauft wurden 1947 Stück.
Nicht wenige Besucher nutzten die Gelegenheit, sich Katalog oder Plakat von Rolf Sachs signieren zu lassen, der – wie berichtet - kürzlich noch einmal zu einem Besuch nach Schweinfurt gekommen war.
Der älteste Sohn von Gunter Sachs hatte die Ausstellung mitkonzipiert und war von der Kunsthalle so begeistert, dass er sich noch kurz vor der Eröffnung entschieden hatte, viel mehr zu zeigen als ursprünglich geplant, vor allem aus der Pop Art. So hingen in Schweinfurt etliche berühmte Werke, die bei der ersten Ausstellung der Sammlung im Münchner Museum Villa Stuck Ende 2012 nicht zu sehen waren.
Großes Lob der Besucher gab es nicht nur für die Kunst, sondern auch für die Kunstvermittlung. 14 689 Besucher nahmen sich einen Audioguide und hörten sich aufmerksam die fast einstündige Hörführung an.
Team im Dauereinsatz
Mit 858 gebuchten Führungen war das Team um Museumspädagogin Friederike Kotouè im Dauereinsatz. Die zehn Gästeführer (neun Frauen und ein Mann) lotsten 17 000 Besucher in Gruppen durch die Räume und erzählten spannende Geschichten zu den Kunstwerken – eine anspruchsvolle und oft auch anstrengende Arbeit, zumal der Lärmpegel im sonst so ruhigen Haus viel höher war als sonst. Auch das Aufsichtspersonal arbeitete in voller Besetzung und musste gerade in den kleinen Kabinetten, in denen sich teilweise die Besucher drängten, sehr wachsam sein. Die Besucherbefragung ergab, dass die Gäste aus ganz Deutschland kamen, für viele war die Kunsthalle eine Neuentdeckung.
Besucher aus Zürich beispielsweise lobten, dass sich der weite Weg gelohnt habe. Auch ein Berliner schrieb ins Gästebuch, dass er begeistert sei. Er liebe „Franggen und die moderne Kunst“. Vor allem an den freien Sonntagen standen die Gäste geduldig in langen Reihen an, die bis in die Grünanlage auf dem Vorplatz reichten. Aufgrund des Andrangs wurden die Öffnungszeiten im März erweitert.
Kunsthallenchef Erich Schneider und sein Team freuen sich auch über „die hervorragende Berichterstattung in der lokalen und überregionalen Presse“. Eine Presseaktion der Touristinfo in Tageszeitungen, Anzeigenblättern und Zeitschriften habe ein Millionenpublikum erreicht, so die Pressemitteilung der Stadt.
Dem Haus und den Mitarbeitern bleibt nicht wirklich Zeit zum Luftholen. Ab kommender Woche wird die Ausstellung „It's about time“ mit Videofilmen, Fotografien und Installationen von Christoph Brech in der Großen Halle aufgebaut (Eröffnung am 9. Mai). Anschließend wird die Dauerpräsentation im Erdgeschoss unter dem Titel „Wegmarken“ neu gehängt (Eröffnung am 18. Mai). Für Besucher ist derzeit das Untergeschoss eröffnet. Neben der Dauerpräsentation der Sammlung Joseph Hierling ist hier bis 15. Juni die Werkschau „Max Ackermann – Strukturbilder“ zu sehen. Foto: Stadt Schweinfurt