Karpfen blau, das ist ein Kindheitstrauma von Roland Grebner, dem Niederlassungsleiter von "Deutsche See" in Gochsheim. Ansonsten liebt er Fisch. Kein Wunder, gehen doch Unmengen von Fischen und Schalentieren über seinen Betrieb an Restaurants, "Top-Gastronomie", Kantinen, Krankenhäuser, Nordsee-Filialen und Lebensmittelgeschäfte. Kunden im Umkreis von 120 Kilometern beliefert die 32-Mitarbeiter-Niederlassung der Bremerhavener Fischmanufaktur.
Fünf Tage die Woche rollen nachts um zwei die Lkw mit Ware direkt aus der Fischmanufaktur Bremerhaven an. Entladen, Qualität kontrollieren und dann fahren zwischen 6 und 7 Uhr die Lkw der Niederlassung wieder vom Hof.
"Fische aus der ganzen Welt" machen in Gochsheim Station. Zweimal in der Woche kommen Lieferungen aus Frankreich und Italien.
Verarbeitung in Bremerhaven
Die Garnelen stammen aus Bangladesh und Thailand, aber auch aus Australien, Pakistan und Neuseeland kommt Nachschub für Fischliebhaber. Verarbeitet wird in Gochsheim nichts, dafür ist Bremerhaven zuständig.
"Viel Fisch, feel good", steht auf einem Plakat in Grebners Büro. Wer mit ihm, ausgerüstet mit Häubchen und Handschuhen, Lager und Kühlhaus besichtigt, kann da locker zustimmen. Norwegische Lachse, Doraden, Tintenfisch, Saiblingfilets, Sardellen liegen auf Eis, Hummer sitzen im Bassin.
Nebenan gibt's Räucherfisch-Platten, Salate und Kaviar. Mit Haut, ohne Haut, Filets in bestimmter Größe, paniert, mariniert, natur, ganze Fische: Der Kunde hat die Wahl, "wir können eigentlich alles besorgen".
Gerade die Betriebs-und Sozialgastronomie bestellt gern Filets in exakten Größen, um die Preise besser kalkulieren zu können, schildert Grebner. "Die kommen auf fünf Gramm genau".
Makrelen sind der Renner
Auch Fischfeste in der Gegend beliefert die Gochsheimer Niederlassung. "Makrelen sind bei uns der Renner". Wobei ihnen jüngst in der Arnsteiner Gegend die "Rabas Empanadas" (Tintenfisch-Streifen mit Cocktailsauce) beinahe den Rang abgelaufen hätten.
In der Gochsheimer Filiale wird nicht nur ausgeliefert, hier wird auch probiert. Was neu im Sortiment ist, wird getestet. "Qualität ist das A und O", sagt Grebner. Und dazu gehört eben auch, die Produkte genau zu kennen. "Wir haben sehr hohe Maßstäbe, die von jedem unserer Mitarbeiter gewährleistet werden müssen".
Tipps für Küchenchefs
Die Kundenberater sind gelernte Köche, geben dem Küchenchef natürlich auch Tipps zur Zubereitung. Und machen zum Beispiel "Kompositions-Vorschläge", wenn jemand zum Beispiel ein Büffet für 200 Leute zusammenstellen möchte.
Kabeljaufilet Toskana, Lachsforelle Normandie, Seelachsfilet Barbecue: Drei Gerichte aus dem "Mr. Steam-Sortiment" von "Deutsche See".
Der Fisch wird fertig zubereitet geliefert, kommt beim Kunden in einem so genannten Kombidämpfer. So ein Spezialofen ermöglicht es, viele Portionen auf einmal zuzubereiten - besonders für Krankenhäuser und Kantinen interessant. Und außerdem sei mit dieser Methode nicht nur Zeit in der Küche zu sparen - sondern auch Fett.