„Bühne frei, die Show beginnt, die Akteure nicht mehr zu halten sind!“ Genauso wenig die vielen Faschingstollen, die sich zur ersten Sitzung der „Marienbach 11“ im Pfarrheim eingefunden hatten und Martin Thomanns Eröffnungsworte begeistert aufnahmen.
Das vierstündige Programm ließ kaum Wünsche offen: Die Tanzeinlagen reichten von Hip Hop bis Can Can, Sketche und Büttenreden waren gespickt mit Anzüglichkeiten und Missverständnissen, denen der heiß geliebte fränkische Dialekt noch das i-Tüpfelchen aufsetzte. Natürlich gingen nicht wenige Seitenhiebe in Richtung „Hammich“ und der jüngst stattgefundenen Bürgermeisterwahl. Der KAB-Elferrat unter Leitung der Sitzungspräsidenten Martin Thomann und Ortwin Gebauer mischte unter dem diesjährigen Motto „Jeder Depp braucht ‘ne App!“ fleißig mit.
Zu Beginn wurde von den Mindis unter Trainerin Renate Urbas gleich ordentlich eingeheizt. Als Cowboys und -girls verkleidet, stürmten die Jüngsten die Bühne und zeigten, was sie tänzerisch auf dem Kasten haben. Zur Belohnung gab es einen Gummibär-Orden. Bei den Jazz Kids wurde es unheimlich: Zur Fluch der Karibik-Titelmelodie führten die Piraten ihre Choreo auf, die sie mit Miriam Künzl einstudiert hatten. Ohne Zugabe durften die Marienbachelfen die Bühne nicht verlassen, die mit einem gewagten Can Can und selbstgenähten Kleidern den Zuschauern den Kopf verdrehten.
Stimmung machten auch die restlichen Showbeiträge, zu denen die PreMBs, MB Motion, die Sweet Honeys und natürlich die Marienbachstelzen gehörten.
„Such dir einen Mann mit Piercing“
Bei den Schauspielern und Büttenrednern stachen vor allem Miriam Künzl als dem Abnehmwahn verfallene Ehefrau, die letztendlich doch zu dem Schluss kommt, dass Männer es mögen, wenn „was dran is an der Fraa“ sowie Vroni (Heike Munz), und Frieda (Marion Thomann) heraus. Sie hielten sich frei an das Motto des Abends und entsponnen ein Streitgespräch rund um ein „gefundenes“ I Pad.
Reinhold Achatz berichtete als Schweitzer von seinem Urlaub in Dittelbrunn. Maria Kaufmann gab die überforderte Konsumentin, die mit Anglizismen und neuen Ausdrücken ihre liebe Not hat. Bei Angelika Urbas und Carina Popp als Eva und Nina bekamen vor allem die Männer ihr Fett weg: „Such dir einen Mann mit Piercing, der hat wenigstens schon mal Schmuck gekauft!“
Eugen Vogel sorgte mit beliebten Faschingsliedern für Stimmung und wurde für sein 20-jähriges Bühnenjubiläum zum Ehrenmitglied der „Marienbach 11“ ernannt. Höhepunkt war das enthusiastisch getanzte Männerballett im 60er-Jahre-Stil, bei dem die ein oder andere Schaumstoff-Brust schon mal in hohem Bogen von der Bühne flog.