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Schweinfurt: Frauen dringend gesucht: Schweinfurter MINT-Schnuppertage sollen Frauen in technische Berufe bringen

Schweinfurt

Frauen dringend gesucht: Schweinfurter MINT-Schnuppertage sollen Frauen in technische Berufe bringen

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    Frauen sind in technischen Berufen nach wie vor unterrepräsentiert. Die MINT-Schnuppertage an der THWS in Schweinfurt und bei Schaeffler sollen Schülerinnen für technische und naturwissenschaftliche Berufe und Studiengänge begeistern.
    Frauen sind in technischen Berufen nach wie vor unterrepräsentiert. Die MINT-Schnuppertage an der THWS in Schweinfurt und bei Schaeffler sollen Schülerinnen für technische und naturwissenschaftliche Berufe und Studiengänge begeistern. Foto: Anand Anders

    Es ist nicht allein ein Schweinfurter Phänomen: Noch immer sind Frauen in MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) deutschlandweit deutlich unterrepräsentiert. Ende 2022 waren gerade einmal 16 Prozent der Stellen in diesem Bereich von Frauen besetzt – das geht aus dem MINT-Frühjahrsreport 2023 des Institut der deutschen Wirtschaft hervor.

    Zu spüren ist das auch bei hiesigen Arbeitgebern; und in den Hörsälen der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS). "Es hat sich was getan, es ist besser geworden, aber es ist noch nicht so, wie wir es gerne hätten. Wir hätten gerne mehr weibliche Ingenieurinnen, Mathematikerinnen, Informatikerinnen – weil das die Zukunft ist", teilte Gordana Krüger, stellvertretende Frauenbeauftragte der THWS und Professorin für Maschinenbau, den über 130 Schülerinnen bei der Eröffnung der MINT-Schnuppertage mit.

    "Man ist nie reiner Techniker, sondern man ist vor allem auch Problemlöser."

    Tina Rippstein, Ingenieurin bei Schaeffler

    Bereits seit über 20 Jahren soll die jährlich stattfindende Veranstaltung Schülerinnen aus den Regionen Schweinfurt, Main-Spessart, Haßberge, Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld für bislang vorwiegend männlich besetzte Berufe begeistern und ihnen den Zugang zu einer Ausbildung oder einem Studium im MINT-Bereichen erleichtern.

    Mädchen die Angst vor technischen Berufen nehmen

    Denn noch immer genössen technische Berufe einen Ruf, der mutmaßlich vor allem Frauen davon abhalte, sie zu ergreifen, gab Tina Rippstein, Ingenieurin bei Schaeffler, in ihrem Erfahrungsbericht zu Bedenken. "In der öffentlichen Wahrnehmung kommt der technische Beruf oft ein bisschen zu kurz", meint sie.

    Dabei hätte dieser viel mehr zu bieten als viele glauben: "Man ist nie reiner Techniker, sondern vor allem auch Problemlöser. Und viele Probleme in einem Unternehmen sind nicht nur technischer, sondern auch zwischenmenschlicher und organisatorischer Natur", sagt Rippstein.

    Vor rund 130 Schülerinnen berichtete Tina Rippstein, Ingenieurin bei Schaeffler, bei den MINT-Schnuppertagen von ihrem Weg in einen technischen Beruf.
    Vor rund 130 Schülerinnen berichtete Tina Rippstein, Ingenieurin bei Schaeffler, bei den MINT-Schnuppertagen von ihrem Weg in einen technischen Beruf. Foto: Anand Anders

    Auch die Vorstellung, eine intensive Begeisterung für Technik sei Voraussetzung, um in einem technischen Beruf glücklich zu werden, wolle sie den Schülerinnen nehmen. "Ich war nie besonders technik-nerdig, begeistert von Autos oder habe besonders gerne an irgendwas herumgeschraubt –überhaupt nicht. Aber das macht nichts", so Rippstein. Alles Notwendige habe sie bei ihrem dualen Studium zur Industriemechanikerin an der THWS und bei Schaeffler nachholen können.

    Schweinfurter Unternehmen brauchen Frauen in ihren Teams

    Wie wichtig auch für Schweinfurter Unternehmen ein Zuwachs weiblicher Arbeitnehmerinnen in technischen Berufen ist, machte Theresia Nicola-Mann, Personalleiterin bei Schaeffler, deutlich. "Als Unternehmen merken wir, wie wichtig diverse Teams und das Thema Gleichgewicht zwischen Männern und Frauen ist. Weil ihr, weil wir noch einmal andere Perspektiven einbringen, andere Ideen, andere Herangehensweise und auch anders zusammenarbeiten", so Nicola-Mann.

    Auf dem langen Weg zu einem ausgeglichenen Geschlechterverhältnis müsse sich allerdings noch einiges bewegen, meint sie: "Wir brauchen es gesellschaftlich, dass wir noch weiter an Rollenbildern arbeiten und mit Selbstverständlichkeit eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie hinbekommen." Auch Frauen müssten Berufe ergreifen können, ohne Bedenken hinsichtlich Familienplanung, Aufstiegschancen und Gehaltsentwicklung haben zu müssen. Den 130 Schülerinnen möchte Nicola-Mann abschließend Mut machen: "Seid mutig und lasst euch nicht einreden, dass ihr irgendwas nicht könnt."

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