Deutschland schrumpft, Schweinfurt auch – in der Stadt weniger, auf dem Land mehr. Dennoch freute man sich im Krankenhaus St. Josef dieser Tage etwas vor der üblichen Zeit über das 500. Neugeborene des Jahres. Mia ist ein Wonneproppen: 3450 Gramm schwer, 52 Zentimeter lang, die Geburt verlief komplikationslos. Mama Maria Kulka und Papa Johannes Köhler aus Ebenhausen sind mächtig stolz auf ihre Erstgeborene.
Rund 800 Geburten pro Jahr gibt es üblicherweise in der innerstädtischen Klinik, seit der Entbindungsbereich vor Jahren neu (und mit heimeligen Rückzugsräumen) gestaltet wurde; bleibt man heuer auf Kurs, dürften es am Ende sogar deutlich mehr sein. Dass Schweinfurt ein fruchtbares Pflaster ist, kann man deshalb aber nicht unbedingt sagen. Viele Geburten gehen auf das Konto von US-Amerikanerinnen, die hier gerne entbinden, seit das Würzburger Militärhospital geschlossen wurde.
„Wenn die Amerikaner abgezogen sind, werden die Zahlen wohl wieder etwas zurück gehen“, befürchtet deshalb die kaufmännische Direktorin des Krankenhauses, Sigrid Lommel. Bei St. Josef arbeitet man in der Entbindungsabteilung ausschließlich mit Belegärzten, im städtischen Leopoldina-Krankenhaus gibt es eine klassische Wöchnerinnen-Station. Dort liegen die jährlichen Geburtenzahlen in der Regel leicht über denen des Josefs-Krankenhauses.