Fünf Koniks (robuste Ponyrasse aus Osteuropa) und vier Angusrinder (ebenfalls sehr widerstandsfähig) pflegen die Naturparklandschaft am Rathaus in Hambach. Der "Park" (so Bürgermeister Willi Warmuth) ist nicht nur eine Grünanlage, sondern auch ein Regenwasserrückhaltebecken, das bis zu 2300 Kubikmeter Wasser auf dem modellierten und 1,6 Hektar großen Gelände aufnehmen kann und kontrolliert über den Marienbach in Richtung Dittelbrunn abfließen lässt. Und da die Höhenunterschiede durch Dämme und Becken ganz ordentlich sind, ist die Landschaftspflege durch Gärtner, die hier keine Maschinen einsetzen können, beschwerlich. Weitaus geländegängiger sind die neuen Landschaftspfleger vom Pferdehof Lindenhof (oberhalb von Hambach).
Mit dem Naturschutz abgestimmt
Schon vor drei Jahren waren sich der Bürgermeister und Gerold Ort vom Lindenhof einig, den "Park" von Vierbeinern pflegen zu lassen. Auf Anraten der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt wurde abgewartet, bis sich die Grasnarbe verfestigte und den Hufen der Pferde und der Rinder widersteht. Jetzt wurden die Tiere vom Brönnhof geholt, wo Ort im größten bayerischen Naturerbegebiet 20 Pferde und bis zu 60 Rinder auf der 60 Hektar großen Koppel nahezu wie in Freiheit ganzjährig weiden lässt. Im Tal bei Hambach werden die Tiere je nach Nahrungsangebot etwa einen Monat bleiben. Ist das Gras nachgewachsen, kommen erneut Pferde und Rinder.

"Pferde und Rinder ergänzen sich bestens. Was das Rind nicht mag, das frisst das Pferd", sagt Gerold Ort, der die Gemeinde wie auch die Untere Naturschutzbehörde für die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, lobt. Dass die Pflege des hügeligen Geländes durch seine Tiere klappt, davon ist Ort überzeugt. Allerdings müsse der Bevölkerung mitmachen. Natürlich dürfe man die Tiere beobachten, jedoch nicht erschrecken und auch nicht füttern, denn was sicherlich gut gemeint sei, tue zu oft den Tieren gar nicht gut. Diese seien an den Bewuchs auf einem nicht mehr gedüngten ehemaligen Acker gewöhnt und hätten alles, was Pferd und Rind brauche.
Tiere an den Menschen gewöhnen
Für Ort ist der Einsatz der Pferde und Rinder in der Landschaftspflege ein Beispiel für die naturnahe Tierhaltung, bei der der Fleischverkauf die Kosten (samt Arbeitslohn) ausgleiche. Verkauft wird das Fleisch der Rinder über den Lindenhof. Auch bringt die örtliche Gastronomie das Fleisch der Angusrinder (derzeit das "Hühnernest") auf den Tisch. Der Bestand an Koniks wird durch Abgaben an andere Betriebe der Landschaftspflege und an einen Reiterhof (Junghengste) reguliert.

Von dem Aufenthalt der Pferde im "Park" am Radweg von Dittelbrunn nach Hambach verspricht sich Ort zudem eine Gewöhnung der Pferde an den nahen Straßenverkehr und an die Menschen als Voraussetzung für die Ausbildung von Jungtieren zum Reittier, an der sich der Lindenhof versuchen will.
"Es tut sich was in der Gemeinde", meinte im Gespräch mit dieser Zeitung auch Bürgermeister Willi Warmuth. Mit der ausgesäten Wildkräutermischung in und rund um das Rückhaltebecken wie auch mit den Baumpflanzungen am Radweg sei man dem Ziel, die Gemeindeteile (Dittelbrunn, Hambach, Holzhausen und Pfändhausen) stärker und auch mit Baumzeilen zu verknüpfen, wieder ein Stück näher gekommen.