Unter den befristet eingestellten Mitarbeitern der Arbeitsagentur dürfte eine jüngst vom „Spiegel“ verbreitete Meldung kaum Freude hervorgerufen haben. 3500 Stellen plane die Bundesagentur laut einer internen Vorlage bei den derzeit 44 000 Beschäftigten im Arbeitslosengeld-I-Sektor bis 2012 zu streichen – als Folge der guten Konjunktur, die viele Arbeitslose im ALG-I-Bereich wohl ohne große Unterstützung durch die Mitarbeiter von selbst vermittelt. In einem anderen Bericht heißt es dagegen, frei werdende Stellen könnten in den vermittlungsintensiveren ALG-II-Bereich (Langzeitarbeitslose) verlagert werden.
Inwieweit kann die Arbeitsagentur Schweinfurt davon betroffen sein? Pressesprecher Peter Schönfelder bestätigt im Wesentlichen nur, dass man die Presseberichte zur Kenntnis genommen habe. Offiziell sei aus Nürnberg bisher nichts gekommen. Die ersten Verträge befristet Eingestellter liefen in Schweinfurt Ende 2007 aus, doch gebe es bisher keine Planung, dies zum Stellenabbau zu nutzen. Schönfelder weist auf Pilotversuche hin, den Betreuungsschlüssel zu verbessern – also die Zahl der zu vermittelnden Kunden pro Betreuer zu verringern. Im Bereich der Hauptagentur Aschaffenburg werde dies derzeit erprobt. Das hieße mehr Vermittler für weniger Kunden, um diese und auch die Arbeitgeber besser betreuen zu können.
Eine andere Möglichkeit wäre, Stellen vom weniger arbeitsintensiven ALG-I-Bereich in den ALG-II-Sektor (ARGEN) zu verlagern, so der Pressesprecher. Tatsächlich jammert etwa der Leiter der Schweinfurter ARGE seit jeher über zu wenig Mitarbeiter. Wie konkret der interne Bericht über mögliche Stellenstreichungen an den Verwaltungsrat der BA sich vor Ort niederschlagen könnte, ist also völlig offen. Der Personalplan 2008 werde erst noch erstellt, sagte Schönfelder.