Ortsbäuerin Sieglinde Fackelmann begrüßte die äußerst zahlreich erschienen Besucher zu dem Vortrag "Sekten - Gefahr für unsere Kommunen" in der Gaststätte Kraus.
Zunächst versuchte Ursula Höft die verschiedenen religiösen Gruppierungen, welche neben den anerkannten Weltreligionen existieren, einzugruppieren. Neben den "Freikirchen", die sich stark an Weltreligionen anlehnen, zu ihnen zählen unter anderem die Quäker, Baptisten und die altkatholische Kirche gibt es noch "Sondergemeinschaften", die Grundzüge und Beziehungen zu Weltreligionen pflegen aber bereits sektiererische Züge zeigen. Weiter gibt es die "Sekten" im eigentlichen Sinn, die ökumenische Beziehungen ablehnen und teilweise Lehren von Weltreligionen verwerfen und durch eigene Sonderanschauungen ergänzen.
In diese Kategorie fallen zum Beispiel die Zeugen Jehovas oder Christliche Gemeinschaft Hirt und Herde. Daneben gibt es noch die "missionierenden Religionen des Ostens, Neu- und Jugendreligionen", die auch verschiedene Weltreligionen miteinander verschmelzen, hierzu kann man zählen Hare Krishna, Mun Bewegung oder auch Amanta Marga. Als letzte Gruppierung nannte Ursula Höft noch die "Psycho-Organisationen", denen eigen ist, dass sie Psychotechniken unterschiedlicher Herkunft anwenden. Als Beispiel nannte sie das Universelle Leben und Scientology.
Durch ihren eigenen tragischen Fall arbeitet Ursula Höft in Landshut im Arbeitskreis "Von Angehörigen Sekten geschädigter". Durch diese Mitarbeit im Arbeitskreis kann Ursula Höft von vielen Beispielen berichten, die andere Eltern erleben mussten oder durch die Begleitung und Unterstützung von Sektenaussteigern direkt berichtet bekam. Sie warnt alle Eltern besondere Umsicht walten zu lassen, in welchen Kreisen ihre Kinder sich bewegen, welche Feriencamps besucht werden. Sekten legen ihre Angel schon in Kindergärten, Schulen oder auch Universitäten aus, wie sie durch diverse Flugblätter unterstrich.
Das Wort Scientology ist ein Kunstwort und bedeutet soviel wie: "Wissen was man weiß?", das ist keine Religion, sondern laut Ursula Höft "Deutschlands Mafia". Häufig wird in Schriften von Scientology das Kunstwort "Dianetik" verwendet, damit ist die "Lehre vom Verstand" gemeint. Ihre Tochter war innerhalb von drei Monaten für sie als Mutter nicht mehr ansprechbar gewesen. Es war, wie sie berichtete, wie eine Wand zwischen Mutter und Tochter. Häufig beginnt der Kontakt zu Scientology über eine so genannte Oxford-Analyse, dahinter verbirgt sich ein Fragebogen mit 200 Fragen. Der Prozess setzt sich fort durch einen Anruf, in dem Defizite aufgezeigt werden. Daraus entsteht der Wunsch, sich zu verbessern. Den nächsten Schritt beschreibt Ursula Höft mit Gehirnwäsche durch Reizentzug und Stress. An das Geld seiner Mitglieder geht die Scientology-Organisation einerseits mit ihrem Kursprogramm unter dem Titel "Brücke zur völligen Freiheit".
Den Ausstieg aus einer Sekte kann man nur schaffen, wenn man selbst an dieser zweifelt und Hilfe durch Außen bekommt, häufig ist eine erneute Gehirnwäsche notwendig. Die Betreuung durch Psychologen ist unumgänglich
Nach dem Vortrag entwickelt sich eine rege Diskussion in der nochmal deutlich wurde, wieso Scientologen oder auch andere Sektenmitglieder immer heiter und lächelnd durch die Welt gehen. Nach Ursula Höft verliert der Mensch unter anderem durch die Gehirnwäsche seine inneren Werte und Beziehungen zu anderen Menschen, er wird zum "gläsernen Menschen".