Schweinfurt (csc) Ob Geiz geil ist oder nicht, können die Schweinfurter ab morgen, Donnerstag, selbst herausfinden. In der Friedrich-Gauß-Straße im Hafen öffnet der erste Saturn-Markt Unterfrankens um sechs Uhr früh seine Pforten. In den Räumen des ehemaligen Top-3-Marktes warten 40 000 Markenartikel aus dem Elektro- und Elektronikbereich auf Kundschaft.
Geschäftsführer Philipp Zantke freut sich, dass alle Angestellten des Top-3-Marktes übernommen werden und noch weitere Mitarbeiter eingestellt werden konnten. "Wir haben auch neun Auszubildende", betont er. Den Elektrofachmarkt mit einer Verkaufsfläche von 2300 Quadratmetern hat die Bau-Truppe in Rekordzeit in einen Saturn-Markt verwandelt. Am 1. März hatte der Umbau begonnen.
Dass sich ganz in der Nähe ein weiterer Elektrofachmarkt befindet, wo man auch nicht blöd ist, beunruhigt Zantke nicht. Saturn und Media-Markt stehen zwar mit ihrem vergleichbaren Angebot in Konkurrenz zueinander, unterscheiden sich aber in Details, so Zantke. "All business is local", sagt der Geschäftsführer. Das bedeutet, dass er sein Sortiment den Erwartungen der Schweinfurter angepasst hat. Mit einem Schwerpunkt auf Hifi, Car-Hifi und Subwoofern hofft Zantke seine Kunden anzusprechen.
Auf "alte Hüte" verzichtet er, so weit es geht. Nur ein kleines Sortiment an Röhren-Fernsehern gibt es noch. "Der Trend geht eindeutig zu LCD- und Plasma-Fernsehern", sagt Zantke. Er legt Wert darauf, dass jedes ausgestellte Gerät stets angeschlossen ist und von den Kunden ausprobiert werden kann. Mit einem Internet-Telefon im Geschäft hat er selbst schon sein Handy angerufen. "Messe-Charakter" nennt sich so etwas im Fach-Jargon.
Zantke erklärt auch, dass "billig" bei Saturn relativ sei. Der Fachmarkt wolle stets die günstigsten Preise anbieten. Dennoch kann, wer Geld übrig hat, auch eine Espresso-Maschine für den Gegenwert einer ausgedehnten Urlaubsreise erwerben. Damit die Kunden nicht ohne Ansprechpartner durch den Verkaufsraum irren müssen, wurden sogar die Büros mitten ins Geschehen gesetzt. Nur durch Glaswände vom Rummel abgeschirmt, sitzen dort auch die Leiter der verschiedenen Abteilungen. An sie, nicht nur ans Verkaufspersonal, kann sich jeder Kunde wenden.
Auf ein bestimmtes Lock-Angebot zur Eröffnung hat Zantke ganz bewusst verzichtet. "Nichts ist schlimmer, als wenn Kunden ein versprochenes Angebot nicht mehr vorfinden, weil es vergriffen ist", meint der Geschäftsführer. Der Eröffnung am Donnerstag blickt er trotzdem gespannt entgegen.