Die Natur ist hartnäckig. Das merkte der Gemeinderat, als während der Diskussion zur Energiewende eine Hornisse für Verwirrung am Ratstisch sorgte. Konkret ging es um den Beitritt zu einem Netzwerk der „ÜZ Mainfranken“ (vormals ÜZ Lülsfeld). Derzeit sind es 33 Gemeinden, die im Versorgungsgebiet an einer CO2-freien Energieversorgung für die „Modellregion Mainfranken“ arbeiten wollen.
Erich Hemmerich fragte nach konkreten Vorteilen. Die Maßnahmen im Bereich Strom, Wärme, Gas oder E-Mobilität würden „im Hause der ÜZ gebündelt“, so Bürgermeister Oliver Brust, mit entsprechendem Knowhow. Insbesondere geht es um Beratung bei ortsbezogenen Maßnahmen. Annemarie Schuler vermisste noch eine „übergeordnete Strategie“.
Georg Huppmann fand es gut, in der Region „was zu machen“. Man solle zeigen, dass es SuedLink-Trassen oder Braunkohle-Abbau wie im Hambacher Forst nicht brauche. Alfred Sahlender bezweifelte, ob man kommunal derart große Ziele erreichen könne: „Trassen wird es immer geben.“ Markus Vogel interpretierte das Netzwerk vor allem als Zusammenschluss zur Sammlung von Daten. Die Interessensbekundung wurde bei zwei Gegenstimmen gebilligt.
Aussegnungshalle: Erhalt oder Neubau in der Diskussion
Großes Thema war die Erneuerung der Aussegnungshalle. Architekt Benedikt Gerber, der kurzfristig verhindert war, hatte drei Varianten ausgearbeitet. Eine sieht die Kompletterhaltung der Halle vor, mit Funktionsräumen in einem separaten, nach hinten versetzten Flachdachgebäude links des Bestandsgebäudes: „Es würde sich optisch nicht viel verändern“, so der Bürgermeister. Variante 2 wäre ein nach hinten „gespiegeltes“ Gebäude, mit einem Verbindungstrakt zum Erweiterungsbau. Die Vorderansicht, inklusive Türmchen, würde in diesem Fall erhalten bleiben. Eine dritte Variante wäre ein kleines Nebengebäude rechts vor dem Altbau, der dadurch teilweise verdeckt würde. Die Zukunft des Steinkreuzes an dieser Stelle wäre dann unklar. Die letzte Möglichkeit besteht in einen kompletten, „ganz, ganz modernen Neubau“, so Brust.
In der Debatte wurde deutlich, dass der Gemeinderat Variante 2 favorisiert. „Den Platz könnte man gut für Abstellmulden gebrauchen“, meinte Thomas Starek zu Variante 1. Wie Annemarie Schuler lehnte er einen „Bungalow“ in der linken Friedhofsecke ab. Bei der zweiten Variante würde die nach hinten verlängerte Halle heller und freundlicher, vermutete Schuler. Außerdem regte die Gemeinderätin eine Mitsanierung des Priestergrabs an.
Auch eine Ergänzung der Kreuzwegsstationen (Oliver Brust) sowie die Baumbepflanzung (Martin Schlör) soll geklärt werden. Nun werden für die „Doppelhalle“ Kosten ermittelt. Unabhängig davon gibt es einen neuen Vertrag mit dem Bestattungshaus Meder, Bad Kissingen: trotz Preissteigerungen nach wie vor der günstigste Anbieter „hoheitlicher Friedhofstätigkeiten“, wie dem Ausheben der Gräber.
Digitale Ausstattung der Schule
Den großen Wurf wagt die Gemeinde bei der digitalen Ausstattung der Schule: Statt ein Klassenzimmer werden alle Unterrichtsräume mit Dokumentenkamera, interaktivem Beamer, PC, Software, Verkabelung und WLAN ausgestattet, gemäß den Vorschlägen des Medienkonzept-Teams. Dazu kommen 16 transportable Tablets. Die Gemeinde stellt dafür bis zu 34 000 Euro bereit, abzüglich 9000 Euro Förderung.
„Not amused“ ist Geldersheim über die Gewerbegebiet-Pläne der Gemeinde Euerbach, an der B 303. Der Nachbar verweist offiziell auf Konkurrenz zur eigenen Nahversorgung und das geplante interkommunale Gewerbegebiet in den Conn Barracks.
Den Vorhang herunter lässt die Gemeinde im Ratssaal: Zwecks verbessertem Sonnenschutz für das „kommunale Wohnzimmer“ (Brust) sollen leicht nach innen versetzte Getrieberollos angebracht werden. Die Fassade ist denkmalgeschützt. Das knapp 2400 Euro teure Projekt erntete drei Gegenstimmen.