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Dittelbrunn: Gemeinde lässt die Hunde von der Leine

Dittelbrunn

Gemeinde lässt die Hunde von der Leine

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    In der Gemeinde Dittelbrunn soll es häufiger Beißattacken freilaufender Hunde auf Artgenossen geben - in diesem musste die kleine Jeannie zum Tierarzt. Ein eingezäunter Hundepark soll das Problem entschärfen.
    In der Gemeinde Dittelbrunn soll es häufiger Beißattacken freilaufender Hunde auf Artgenossen geben - in diesem musste die kleine Jeannie zum Tierarzt. Ein eingezäunter Hundepark soll das Problem entschärfen. Foto: Bruno Wiesler

    Hund und Baum gesellt sich gerne: Die Entscheidung, die im Gemeinderat mit 12 zu drei Stimmen in Sachen "Hundepark" getroffen wurde, trägt Züge eines Kompromisses. Der Vierpfoten-Treff soll 2022 auf der Wiese an der alten Kläranlage zwischen Dittelbrunn und Hambach entstehen, wie von SPD/SBD gewünscht. Das Areal wird vom Obst- und Gartenbauverein mit Bäumen bepflanzt, die nun mit einem Wildschutzzaun gesichert werden könnten. Mit dieser Variante mochte sich Bürgermeister Willi Warmuth anfreunden: "Ich bin kein großer Freund (des Hundeparks). Aber man kann sagen, wir probieren es mal." Es brauche, wie vorgeschlagen, eine benannte Gruppe von Verantwortlichen. Beim Wiesen-Mähen dürfe es für den Bauhof keine Probleme geben, Stichwort Verunreinigung. Warmuth erinnerte daran, dass die Gemeinde allein für Hundekot-Tüten im Jahr 10 000 Euro ausgebe.

    Ute Hofmann sieht gerade darin einen Beleg, dass das Thema Hund in der Bevölkerung präsent ist. Die SPD-Gemeinderätin stellte ein Konzept vor, nachdem der Antrag ihrer Fraktion im Januar erstmal wieder an die Leine genommen worden war: "Es soll allen Vierbeinern unserer Wohlfühlgemeinde eine Gelegenheit zum Freilauf, zum gefahrlosen Rennen und Toben mit Artgenossen zur Verfügung gestellt werden", heißt es es darin. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie sei die Zahl der besten Freunde des Menschen in den Haushalten stark angestiegen. Es gehe auch darum, die Gefahr durch "frei laufende, sehr eigenständige und jagdtriebige Hunde" auf Feld- und Waldwegen, auf Feldern und im Wald zu reduzieren. An sich bestehe dort Leinenpflicht. Gerade die Halter, die Regeln und Auflagen einhalten würden, könnten ihrem Hund wenig Freilauf bieten. Die Sauberkeit des Hundeparks müsse natürlich sichergestellt werden, mittels Tüten-Spender und Entsorgungsbehälter. Eine Eingangstür mit Zugangsbeschränkung, etwa einem Zahlenschloss, die Registrierung der Nutzer, sowie eine Lenkungsgruppe soll die Nutzung des Hundeparks regeln. Vom früheren Vorschlag Grundwiesen am "Netto" Dittelbrunn sind die Antragssteller durch die Nähe zum Wohngebiet mittlerweile abgerückt, zu Gunsten der Kläranlagen-Freifläche. Dort soll es auch Sitzgelegenheiten und einen Treffpunkt für Zweibeiner geben. Fraktionskollege Rainer Patzke erinnerte an mehrere Vorfälle, wo größere Hunde kleinere Hunde attackiert hätten. Man könne noch nicht alle Details des Parks klären: "Wir müssen den ersten Schritt gehen."

    Wie zu Jahresbeginn gab es allerdings auch jetzt Skepsis. Jasmin Singh-Neckermann befürchtet Mehrarbeit für den Bauhof, auf potentiell verunreinigtem Gelände. Willi Warmuth verwies auf die Kosten einer (etwa 1,80 hohen) Umzäunung. "Für mich hört sich das nach einer Hundeschule an", monierte Markus Ziegler. Es sei ein riesiger Aufwand, wo man nicht wisse, ob das Angebot dann auch genutzt werde. Sie habe mit den Hundehaltern gesprochen, so Hofmann, es gebe Bedarf. Man müsse das Projekt entsprechend kommunizieren: "Eine Hundeschule ist ein kommerzieller Treffpunkt." Auch Susanne Reck sah "unwahrscheinlich viele Hundehalter", im Zweifelsfall müssten die Nutzer die Hinterlassenschaften selber beseitigen. Beim Zaun würde man eine Lösung finden, vermutete Holger Schmitt, es solle einfach ein "Service-Angebot" sein. Für Manuela Markert braucht es in jedem Fall private Verantwortliche. Lars Neubauer legte Wert darauf, dass der Park überwiegend für Gemeindebewohner und deren Hunde gedacht sein müsse, und wünschte sich eine Rückinfo ein halbes Jahr nach der versuchsweisen Einrichtung. Diesen Bericht wird es voraussichtlich Ende 2022 geben, nach einem ersten "Beschnuppern" der Wiese.

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