Dramatische Haushaltslöcher wurden keine entdeckt: Lars Neubauer hat dem Gemeinderat die Ergebnisse der Jahresrechnungsprüfung 2022 vorgestellt, in Vertretung von Marie Arnold als Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses. Rund 20,2 Millionen Euro war der Verwaltungshaushalt im Abschluss schwer. 8,9 Millionen Euro lagen zuletzt im Vermögenshaushalt.
In den Ansätzen war es um 19 Millionen Euro (Verwaltungshaushalt) beziehungsweise 7,2 Millionen Euro (Vermögenshaushalt) gegangen. Aus dem Verwaltungsbudget wurden dem Vermögenshaushalt 3,4 Millionen Euro für Investitionen zugeführt, eine Verdoppelung gegenüber dem Ansatz.
Der Schuldenstand ist kontinuierlich am Sinken, er lag zum Jahresende bei 2,95 Millionen Euro. Es gab Verbesserungswünsche aus dem Ausschuss, etwa zur teuren Beschaffung von Arbeitskleidung für Bauhofmitarbeiter. Hier wären ein festes Budget oder eine Beschaffung über die Allianz hilfreich, meinte Neubauer. Auch das Projektmanagement wäre ausbaufähig. Teilweise würden durch die Politik hohe Haushaltssummen eingestellt und dann, durch das Verschieben von Investitionen, nicht abgerufen. Rebekka Geus leitete als zweite Bürgermeisterin die formale Entlastung des Rathauschefs.
Diskussion über Packstation
Länger debattiert wurde über den Standort einer DHL-Packstation der Deutschen Post. Der Automat soll neben der Bücherbox, an der Kreuzung Dreigass/Am Marienbach/St. Rochus-Straße aufgestellt werden. Bergaufwärts befindet sich der Kindergarten. Der Standort dürfe die dortigen Kinder nicht durch Sichtbehinderung gefährden, sagte Lars Neubauer. Heike Munz stört sich daran, dass auch der Blick auf die Bücherzelle beeinträchtigt werde. "Wir fanden die Idee auch nicht so prickelnd", meinte Rainer Patzke seitens der SPD/SBD.
Von der Grünfläche bis zum Bereich vor dem alten Jugendtreff wurden mehrere Alternativ-Standorte debattiert. Man müsse froh über das Angebot der Post sein, meinte Bürgermeister Willi Warmuth. Der vorgeschlagene Platz sei ebenerdig, befestigt und gut einsehbar. Die Gemeinde will sich die Gestaltung des Bereichs alter Kindergarten nicht verbauen, auch die Parkplätze sollen erhalten bleiben. Gegen vier Stimmen wurde der Standort gebilligt.
"Mit Schrecken und Verwunderung" hat der Elternbeirat zur Kenntnis genommen, dass ein befestigter Fußweg aus den Dittelbrunner Kita-Planungen herausgefallen ist. Der sollte gemäß eines Vorentwurfs vom südlich gelegenen Hort, auf Höhe der Schule, zum neugebauten Kindergarten Sonnenteller führen. 2021 hatte der Gemeinderat beim Gesamtprojekt eine Kostensenkung auf unter fünf Millionen Euro beschlossen, mit entsprechenden Einsparungen. Die Kosten eines wassergebundenen Wegs waren seinerzeit mit rund 36.500 Euro beziffert worden.
Elternwunsch erneut beraten
Nun wurde der Elternwunsch erneut beraten. Lars Neubauer machte sich Gedanken über die Anbindung der nahen Siedlung. Man sollte den Weg möglichst günstig bauen, fand Rainer Patzke, mit späterer Ausführung durch den Bauhof. Manuela Markert zeigte sich verwundert, dass man das Thema erneut behandle. Bei 87 Metern Strecke käme man mit 37.000 Euro nicht weit, sagte Udo Jablonski: "Da kostet der Bagger schon 30.000 Euro." Nun soll die Ausführung kostensparend in Eigenregie erfolgen (fünf Gegenstimmen).
Derzeit werden die Friedhofssatzungen überarbeitet und die Gebühren kalkuliert. Im Vorfeld wurden die entsprechenden Bestattungsarten gebilligt, die dem Trend zur Grabverkleinerung und neuen Grabformen, mit Urnenmauer oder Baumbestattung, Rechnung tragen. Kleinere Gräber bedeuteten nicht automatisch weniger Kosten, sagte Warmuth, der Pflegeaufwand durch den Bauhof steige eher an.