In guter Gesellschaft befindet sich der Landkreis Schweinfurt mit seinem Beschluss zur Wiederzulassung des alten GEO-Kennzeichens, neben dem Standard-Kennzeichen „SW“. Wie der Vater der „Initiative Kennzeichenliberalisierung“, der Heilbronner Hochschulprofessor Ralf Bochert, mitteilt, liegen in Bayern aktuell für genau 50 sogenannte Alt-Kennzeichen Zustimmungen der Landkreise vor. 78 Kennzeichen wären demnach möglich. Zuletzt war allerdings sowohl im Landkreis Haßberge als auch im Landkreis Dingolfing-Landau das Begehren gescheitert.
Dennoch liegt laut Bochert die Zustimmungsquote in Bayern deutlich über derjenigen in den anderen alten Bundesländern, welche die Entscheidung ebenfalls den Landkreisen überlassen haben. Bayern wird das Land mit den meisten wiedereingeführten Kennzeichen sein.
Bochert hatte in einem Forschungsprojekt der Hochschule Heilbronn mit seinen Studenten zwischen 2010 und 2012 die Meinung der Bevölkerung in 211 betroffenen Städten in Deutschland zu dem Thema abgefragt und daraufhin die Wiedereinführung der auslaufenden Kennzeichen empfohlen.
Der Hochschulprofessor hatte im April 2012 in Gerolzhofen zu dem Thema gesprochen. Bei einer Umfrage durch zwei Studentinnen der Hochschule Heilbronn auf dem Marktplatz, hatten im Mai 2012 genau 73,9 Prozent der 163 angesprochenen Stadteinwohner Ja zum alten GEO-Kennzeichen gesagt. Der Rest lehnte es ab oder war unschlüssig. Noch deutlicher war zur Überraschung die Zustimmung bei den 74 befragten Bürgern aus dem Altlandkreis. Hier votierten gar 75,7 Prozent für die Wiedereinführung.
Der Kreistag des Landkreises Schweinfurt hatte schließlich in seiner Sitzung am 18. März mit 36 zu 22 Stimmen den Weg frei gemacht. Die Möglichkeit, das Altkennzeichen GEO zu übernehmen, haben somit alle Bewohner des Landkreises Schweinfurt. Man muss also nicht unbedingt in einer Gemeinde des ehemaligen Landkreises Gerolzhofen wohnen.
Und das Interesse ist groß, wie aus dem Straßenverkehrsamt zu hören ist. Allerdings dürfen die GEO-Kennzeichen erst in der Zulassungsstelle ausgegeben werden, wenn das Bundesverkehrsministerium seine Zustimmung zu dem neuen alten Nummernschild gegeben hat. Maßgebend ist die Veröffentlichung der neuen Regelung im Bundesanzeiger. Sie ist am 10. Juli geplant. Danach dürfen die GEO-Schilder am Landratsamt ausgegeben werden.
Alle, die es kaum erwarten können ein GEO-Nummernschild zu bekommen, können sich – allerdings bis zur endgültigen Zustimmung noch unter Vorbehalt – ihr GEO-Wunschkennzeichen reservieren. Ein Anruf im Landratsamt genügt. Eine Online-Reservierung ist erst ab Mitte Juli möglich, sobald Berlin die Ampel auf Grün gestellt hat.
Weil GEO einen Buchstaben mehr hat als das Kürzel SW, wird es übrigens keine GEO-Schilder mit vier Zahlen geben, sondern nur Kombinationen mit maximal zwei Buchstaben und drei Zahlen. Konkret: von „GEO – A 1“ bis „GEO – ZZ 999“.