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GELDERSHEIM: Gerd Lampert füllt die 200. Blutkonserve

GELDERSHEIM

Gerd Lampert füllt die 200. Blutkonserve

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    Hier gibt es die 200. Blutspende: Geldersheims Bürgermeister Oliver Brust, BRK-Kreisvorsitzender Hartmut Bräuer, Dr. Georg Lippert, Chefarzt im Kreisverband, sowie Kreisgeschäftsführer Thomas Lindörfer (hinten von links) waren live dabei, als Valentin Stöcklein vom Blutspendedienst Rekordspender Gerd Lampert zur Ader ließ.
    Hier gibt es die 200. Blutspende: Geldersheims Bürgermeister Oliver Brust, BRK-Kreisvorsitzender Hartmut Bräuer, Dr. Georg Lippert, Chefarzt im Kreisverband, sowie Kreisgeschäftsführer Thomas Lindörfer (hinten von links) waren live dabei, als Valentin Stöcklein vom Blutspendedienst Rekordspender Gerd Lampert zur Ader ließ. Foto: Foto: Uwe Eichler

    Womöglich hat es der Spitzenspender ja schon irgendwie im Blut? „A Rhesusfaktor Negativ“, sagt Gerd Lampert, das sei schon eher selten. Aber: „Nicht so gut wie Null.“ Damit wäre der Profi sogar Universalspender für alle anderen Blutgruppen. Ob ansonsten der Bedarf an seltenen oder häufigen Blutgruppen besonders hoch ist, liegt ganz im Auge des Betrachters. Absolut ungewöhnlich ist jedenfalls der Einsatz des 73-Jährigen im Dienst für andere Menschen, beim Bayerischen Roten Kreuz. 200 Mal wurde der Schweinfurter zur Ader gelassen, bislang einzigartig im Kreisverband.

    „Selbst in Bayern habe ich das nur so um die fünf Mal erlebt“, staunt BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Lindörfer, der zusammen mit Kreisverbandschef Hartmut Bräuer persönlich beim „magischen Termin“ vorbeischaut, um sich mit einem Geschenkkorb zu bedanken. Im Geldersheimer Feuerwehrhaus legt Valentin Stöcklein, Teamchef des BRK-Blutspendediensts, persönlich die Nadel an.

    Ein Hektoliter

    Lampert nimmt es gelassen, er kennt die Prozedur ja schon, wie kaum ein anderer: Seit über 40 Jahren spendet er Blut, für Unfallopfer, aber weit mehr noch für Patienten mit schweren Operationen: fünfmal jährlich, jeweils einen halben Liter, nicht nur in der Stadt, sondern auch im Umkreis. Ein Hektoliter sei so zustande gekommen, schmunzelt der Franke. Für Kugelfischer hat er früher gearbeitet, als Verkäufer im Außendienst kam er viel in herum, bis nach Hongkong. In Frankfurt, an der Uniklinik, ist er in jungen Jahren zum Blutspenden gekommen: „Es ging eigentlich ums Geld“, sagt Lampert ganz offen. „Klingt schlimm, ist aber so.“ 35 DM gab es seinerzeit dafür, für einen Berufsanfänger ordentlich Geld.

    Reich geworden ist er über die Jahre natürlich nicht, mittlerweile zählt eindeutig der Idealismus. „Wenn man lange genug dabei ist, kommt die große Zahl allein“, sagt der Blutspende-Veteran bescheiden, während der Lebenssaft durch die Kanüle rinnt. Ein hochverdientes Vereinsmitglied der Gesellschaft Harmonie sei er ja auch noch, lobt ein Wegbegleiter. Die gute Konstitution und der starke Arm kommen wohl vom Tennis beim Schweinfurter Tennisclub.

    Der erste Nadelspitzenplatz in der Region hat sich trotz allem nicht von allein eingestellt: Bis vor einigen Jahren war nach dem 68.Lebensjahr eigentlich Schluss mit dem Blutspenden.

    Prinzessin half mit

    Mittlerweile dürfen „alte Hasen“ länger zur Ader gelassen werden, in Absprache mit dem Arzt. In diesem Fall war es Dr. Georg Lippert, Chefarzt im Kreisverband, der sich für seinen guten Bekannten eingesetzt hat. Ebenso wie Prinzessin Christa von Thurn und Taxis, die Lampert mal im „Produktions- und Logistikzentrum Wiesentheid“ getroffen hat: „Schreiben Sie mir mal“, meinte die langjährige BRK-Präsidentin. Nun läuft es wieder, allerdings wird das Blut künftig nicht mehr derart in Strömen fließen wie bisher: „Wir haben uns geeinigt, etwas weniger zu spenden“, sagt Lampert, auch wenn er „Nr. 200“ sichtlich gut verkraftet hat. Sollen also die Jüngeren ran, wie Thomas Lindörfer, der sich an diesem Tag höchstpersönlich auf die Pritsche legt: Blut wird tagtäglich gebraucht, gerade jetzt nach der Grippe-Flaute beim Spenden.

    Von jedem Einzelnen, egal in welchen Mengen und welche Blutgruppe.

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