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EUERBACH/SÖMMERSDORF: Geschützt vom Blätterdach aus Holz

EUERBACH/SÖMMERSDORF

Geschützt vom Blätterdach aus Holz

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    So könnte das Blätterdach aussehen: Die hölzerne Konstruktion für eine feste Überdachung von Bühne, Zuschauerraum und Bereich zur Münsterhalle am Sömmersdorfer Freilichtgelände.
    So könnte das Blätterdach aussehen: Die hölzerne Konstruktion für eine feste Überdachung von Bühne, Zuschauerraum und Bereich zur Münsterhalle am Sömmersdorfer Freilichtgelände. Foto: Visualisierung: archicult-breunig architekten 2012

    Ziemlich viel Tempo ist in dem Sömmersdorfer Großprojekt, den Ort und das Passionsspielgelände zu erneuern. Was der Verein Fränkische Passionsspiele und die Gemeinde Euerbach für mehrere Millionen Euro in den nächsten Jahren bewältigen werden, beeindruckte bei der Vorstellung im Gemeinderat. Die Machbarkeitsstudie zum Freilichtgelände und deren praktische Umsetzung – inklusive neuer Überdachung – ließ einmal mehr aufhorchen.

    Die Entwicklung der Freilichtbühne steht im Zusammenhang mit etlichen anderen Projekten, machte Bürgermeister Arthur Arnold klar. Allen voran der Dorferneuerung, für die in diesem Jahr die Bürger einen Maßnahmenkatalog entwickeln werden. Von der Gemeinde gebaut wird heuer der Spirituelle Rundweg. Die neue Passionsgalerie in der sanierten Alten Schule wird als multimediale Ausstellung noch vor den Passionsspielen 2013 eingerichtet. Kostenpunkt für beide Projekte: etwa 165 000 Euro.

    Träger für das Projekt Freilichtgelände mit einem geschätzten Volumen von 4,5 Millionen Euro ist der Verein Fränkische Passionsspiele. Aber er werde nicht allein gelassen, sicherte Arnold zu. Er sei eingebunden in das Netzwerk mit der Allianz Oberes Werntal, dem Landkreis, Leader-Management, Politik.

    Teile des Gesamtpakets werden über die europäische Leader-Förderung beantragt, erläuterte Regionalmanager Ulfert Frey. Schließlich ist die Aufwertung und dauerhafte Bespielung der Freilichtbühne das Leuchtturm-Projekt im Landkreis. Für den ersten Bauabschnitt 2012/2013 mit Kosten von 800 000 Euro bis eine Million Euro wolle man die jetzige Förderperiode bis 2015 nutzen. Allerdings hat die LAG (Leader-Aktionsgruppe) Schweinfurter Land ihr Budget schon ausgeschöpft. Doch der Freistaat lege noch einmal acht Millionen Euro zu, die im „Windhundverfahren“ vergeben werden. „Da ist Eile bei der Antragsstellung geboten“, weiß Frey. In der zweiten Aprilhälfte solle entschieden werden, dann könnte theoretisch der Bau beginnen. Außerdem werde man, so Arnold, beim Kulturfonds Bayern einen Förderantrag stellen.

    „Marke Sömmersdorf“

    Die Studie, das kulturelle Gesamtkonzept und die Baumaßnahmen hatte zuvor Architekt Roland Breunig vom Büro archicult erläutert. Demnach soll die „Marke Sömmersdorf“ von den Passionsspielen im fünfjährigen Turnus und von wertehaltigen, niveauvollen Stücken dazwischen – Eigenproduktionen und Gastspielen – bestimmt sein.

    Im ersten Bauabschnitt soll das Bühnenhaus leicht erhöht, saniert und einschließlich Vorbühne unterkellert werden für Technik, Werkstatt und Sozialräume, der Platz hinter dem Haus soll gerichtet werden, die Bühnenanbauten verändert und mit Hügel und Wällen versehen werden, so dass sich die Spielfläche verdoppelt. Der Festplatz wird teils zurückgebaut, feste und mobile Cateringboxen werden aufgestellt und der Zutritt zum Spielgelände verändert. An der Münsterhalle sollen Fenster gegen Türelemente ausgetauscht werden, um den Zugang zu erleichtern.

    Nach den Passionsspielen 2013 beginne der zweite Bauabschnitt mit der neuen, festen Überdachung für Zuschauerraum, Bühne und zur Münsterhalle hin, unterstrich Breunig. Wie übereinanderliegende, große Blätter solle eine Holzkonstruktion gebaut werden. 16 Holzstützen seien wohl nötig, jedes Blatt sei 15 auf 15 Meter groß, teilweise übereinandergelappt, teilweise an Drahtseilen aufgehängt. So könne auch kein Hitzestau entstehen. Transparente Lichtkuppeln sollten in das „Blätterdach“ eingebaut werden, das als eine Leimbinderkonstruktion gedacht sei, von oben mit Metall verkleidet. Für dieses absolut „innovative Holzprojekt“ wolle man Förderung beantragen.

    Zehn Prozent Eigenleistung

    Etwa 2019 sei die Münsterhalle als dritter Bauabschnitt an der Reihe: mit Neugestaltung von Eingang, Foyer, Toiletten, Erweiterung der Bühne um etwa acht Meter inklusive Unterkellerung, neuer Technikkanzel, die für innen und außen nutzbar ist. Bei zehn Prozent Eigenleistung der Sömmersdorfer, geplanter Einnahmen von 2,2 Millionen Euro in zehn Jahren und etwa 50 Prozent Zuschuss könne der Verein um 2020 herum schon wieder schuldenfrei sein, rechnete Breunig vor.

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