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SCHWEINFURT: Gesicht und Seele des Theatercafés: Dora Starost gestorben

SCHWEINFURT

Gesicht und Seele des Theatercafés: Dora Starost gestorben

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    Tausenden Theaterbesuchern ein Begriff: Dora Starost führte 47 Jahre lang das Café im Theater der Stadt Schweinfurt. Hier ist sie 2012 mit Theaterleiter Christian Kreppel zu sehen.
    Tausenden Theaterbesuchern ein Begriff: Dora Starost führte 47 Jahre lang das Café im Theater der Stadt Schweinfurt. Hier ist sie 2012 mit Theaterleiter Christian Kreppel zu sehen. Foto: Foto: MAthias Wiedemann

    Die Zahl der Menschen, die sie kannten und schätzten, dürfte in die Tausende gehen: Dora Starost war 47 Jahre lang das Gesicht, die Chefin, die Seele des Cafés im Theater. Am Sonntag ist sie im Alter von 83 Jahren gestorben. Kerzengerade, elegant gekleidet, mit makellosem Make-up und makelloser Frisur stand sie bis Ende der Spielzeit 2012/2013 in nahezu jeder Theaterpause hinter ihrer Spiegeltheke.

    Sie war berühmt für ihre Freundlichkeit, ihre Präzision und ihre Gelassenheit auch im größten Ansturm während dieser 20 Minuten, in denen alles immer zack-zack gehen musste. Und sie war berühmt für die warmen Schinkenhörnchen, ihren Spezialkaffee, dessen Rezept sie nie preisgab, und die grundsätzlich deutlich über dem Eichstrich eingeschenkten Sektgläser der Hausmarke „Starost privat“: Die Sektkellerei Oppmann lieferte über Jahrzehnte hinweg Flaschen mit Spezialetikett ins Schweinfurter Theater.

    Sie war seit dem 1. Dezember 1966 dabei gewesen, dem Tag der Eröffnung des Theaters. Anfangs als angestellte Serviererin, wenige Jahre später wurde sie Inhaberin. Sie ist vielen der Künstler begegnet, die im Theater auftraten, O. W. Fischer bat sie in seine Garderobe, obwohl die Maskenbildnerin sie abwimmeln wollte, Heinz Rühmann, dem die Autogrammkarten ausgegangen waren, schickte später eine per Post. Mit Martin Benrath und mit Maria Becker war sie befreundet.

    In ihrer Todesanzeige stehen die Worte „Dora, du hast es gut gemacht!“ Gesprochen hatte sie ihr Arzt Georg Lippert auf dem Fest, mit dem Dora Starost im Oktober 2013 ihren Abschied vom Theater nahm. Lippert würdigte damals nicht nur die „gnadenlose Härte gegen sich selbst“, mit der sich seine Patientin nach einer Serie von Stürzen immer wieder selbst auf beide Beine gestellt hatte, sondern auch ihre Lebensleistung – so jedenfalls verstand ihn damals jeder im Saal.

    Die letzten Jahre widmete sie sich zurückgezogen vor allem ihrem Haus und ihrem Garten. Von einem weiteren Sturz hat sie sich zuletzt dann nicht mehr erholt. Die Beisetzung mit Trauerfeier findet am Freitag, 13 Uhr, im Hauptfriedhof statt.

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