Kopfzerbrechen bereitete bei der jüngsten Gemeinderatssitzung ein Zuschussantrag des Kindergartens Hergolshausen. Der hatte seit 2019 verschiedene Einrichtungsgegenstände, einen Sonnenschutz für den Innenhof und ein neues Spielgerät mit Gesamtkosten von 17 537 Euro angeschafft. Zwar übernimmt die Gemeinde bei den Kindergärten regelmäßig ohne Anerkennung eines Rechtsanspruchs 50 Prozent solcher Anschaffungskosten. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Trägervereine die Förderung beantragen, bevor das Geld ausgegeben wird, stellte Bürgermeister Christian Zeißner fest.
Weil das versäumt wurde, hatte die Verwaltung als Lösung vorgeschlagen, nur die in 2021 erfolgten Anschaffungen mit 50 Prozent zu bezuschussen, was circa 3900 Euro Zuschuss wären. Deutlich mehr Entgegenkommen signalisierte das Gremium. Wolfgang Strobel verwies auf die ehrenamtliche Trägerschaft. Diese zu halten, müsse das oberste Ziel sein, weil es die Gemeinde entlaste, sagte Wolfgang Schraut. Ihre Meinung: Klar machen, dass es so nicht geht, aber auch nicht finanziell im Regen stehen lassen.
"Schnarchnasen"
Auch Jürgen Petz sprach von "Schnarchnasen", verwies aber auf die mittlerweile neue Vorstandschaft, die nichts dafür könne. Die kompletten 17 537 Euro mit 50 Prozent zu bezuschussen, fand allerdings nur fünf Befürworter. Einstimmig war der Rat im Anschluss dafür, die Ausgaben von 2019 mit 30 Prozent zu bezuschussen, die Ausgaben der Jahre 2020 und 2021 mit den üblichen 50 Prozent. In der Summe bekommt der Kindergarten damit circa 6930 Euro. Der Vorschlag der Verwaltung war damit vom Tisch.
Eine Mietminderung für die Böhmischen Abende Ende November im Freizeitzentrum hatte der Musikverein Hergolshausen mit Verweis auf verschiedene Jubiläen in diesem Jahr bei der Gemeinde gestellt. Angeführt werden auch coronabedingte Unsicherheiten etwa hinsichtlich des Besucherzuspruchs. Seitens des Gemeinderats wurde auf die klare Regelung hinsichtlich Vereinsjubiläen und die Unterscheidung zwischen Veranstaltungen mit und ohne Eintritt verwiesen. Hier dürfe kein Fass aufgemacht werden, meinte Nadja Schuler und schlug stattdessen ein Geldgeschenk zum Jubiläum vor.
Entscheidung verschoben
Für "gut und mutig" hielt es Wolfgang Strobel, trotz Corona die Veranstaltungen zu versuchen. Wolfgang Schraut hielt spezielle Regelungen in Coronazeiten für denkbar, die dann aber für alle Vereine gelten müssten. Zur Abstimmung kam schließlich der Antrag von Nadja Schuler, eine Entscheidung zu verschieben und nach der Veranstaltung eventuell einen Nachlass wegen coronabedingter Nachteile zu gewähren.
Verlängert hat der Gemeinderat auf Antrag der DJK Hergolshausen den Pachtvertrag für das Sportheimgrundstück. Statt bis 2044 läuft er jetzt bis Ende 2051 mit anschließendem Vorpachtrecht für weitere 30 Jahre. Die Verlängerung der Pachtlaufzeit ist Voraussetzung für einen Zuwendungsantrag, den die DJK für die Sanierung eines unwetterbedingten Wasserschadens im Sportheim beim BLSV gestellt hat. Mindestens 25 Jahre Laufzeit müssen es nach Abschluss der Sanierung noch sein.
Für ein Anwesen in der Lindenstraße in Hergolshausen beantragte der Eigentümer eine Förderung im Rahmen des kommunalen Förderprogramms zur Revitalisierung der Ortsteile. Laut Verwaltung ergab die Vorprüfung, dass die Fördervoraussetzungen "vermutlich erfüllt werden". Mit einstimmigem Beschluss stellte der Rat deshalb die Förderung, vorbehaltlich einer nachträglichen Prüfung, in Aussicht.
Ausgleichsfläche aufforsten
Als Ausgleichsmaßnahme für die Verbreiterung der Staatsstraße zwischen Theilheim und Schwanfeld soll eine bisher landwirtschaftlich genutzte Fläche am Waldrand auf Theilheimer Gemarkung aufgeforstet werden. Die 2200 Quadratmeter große Fläche gehört der Gemeinde, die Kosten für die Aufforstung übernimmt das Staatliche Bauamt Schweinfurt, die Pflanzung wird aber Eigentum der Gemeinde. Der Gemeinderat hatte keine Einwände.
Gestaltungsvorschläge für pflegefreie Bestattungsmöglichkeiten in den Friedhöfen von Hergolshausen und Theilheim stellte Bauamtsmitarbeiter Christian Stütz dem Rat vor. Angedacht ist in beiden Friedhöfen ein Bereich für Baumbestattungen mit Staudenpflanzungen und Stelen. Die Kosten bewegen sich ohne Stelen und Gedenktafeln laut Stütz im Bereich von circa 7800 und 12 000 Euro. Einstimmig beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung, Entwurfskonzepte für die Umsetzung der vorstellten Planungen zu erarbeiten.