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Gesucht: Das älteste Polizeiauto

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Gesucht: Das älteste Polizeiauto

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    Wer bis zum 1. März der GdP das Polizeiauto meldet, das den höchsten Kilometerstand aufweist, kann sich auf ein Wochenende mit einem BMW Z4 Cabriolet freuen. Momentan führt die Rangliste der "Aktion Schrottkiste" die Polizeidirektion Landshut mit einem Fünfer-BMW an, der sagenhafte 628 030 Kilometer gefahren ist. "Wir wollen beweisen, dass der Fuhrpark der Polizei völlig überaltert ist", begründet GdP-Landesvorsitzender Harald Schneider (Karlstadt) seine Initiative.

    Superlative oder den Begriff "Schrottautos" hält sein Schweinfurter Gewerkschaftskollege Herbert Then zwar für überspitzt. Aber für ihn bleibt die Tatsache, dass der Fuhrpark bei der Polizei immer älter wird. "In der Region Main/Rhön haben wir etwa 180 Fahrzeuge. Pro Jahr müssten 20 ersetzt werden, aber nur halb so viele werden ausgewechselt," sagt er. An die 40 Fahrzeuge seien auch im Bereich der ehemaligen Polizeidirektion Schweinfurt über zehn Jahre alt oder hätten 300 000 Kilometer auf dem Buckel.

    Die Reduzierung der Gewerkschaftskampagne auf alte Streifenwagen kommt bei der neugebildeten Polizeidirektion in Würzburg nicht gut an. "Der Begriff Schrottautos ist völlig überzogen und falsch, die ganze Kampagne eigentlich nur ein Nebenkriegsschauplatz," sagt dazu Präsidiumssprecher Karl-Heinz Schmitt. Das älteste Fahrzeug im Bereich der Polizeiinspektion Schweinfurt sei Baujahr 1991 und habe eine Laufleistung von 310 000 Kilometer.

    Der Fuhrpark, so der Polizeisprecher weiter, sei nicht das zentrale Problem. Gerade in Unterfranken stünden die Einsatzfahrzeuge noch sehr gut da, was aber auch daran liege, dass stets verantwortungsvoll mit den Mitteln umgegangen worden sei. "Die Notwendigkeit zum Sparen ging nie zu Lasten der Einsatzbereitschaft", unterstreicht Schmitt. Die Budgetkürzungen hätten das Polizeipräsidium und die Dienststellen zu einem noch sparsameren Umgang mit den Haushaltsmitteln veranlasst. Zu Gunsten der Einsatzmittel hätten dabei nicht dringend notwendige Anschaffungen zurückstehen müssen.

    Die Budgetierung bei der Polizei nennt der GdP-Vorsitzende für Main/Rhön, Herbert Then, als Ursache für das seiner Ansicht nach vorhandene Fahrzeug-Manko: "Wir sind eine Flächendirektion mit vielen kleinen Dienststellen", erklärt er. Vom Budget müssten eben auch der Bauunterhalt bestritten oder Heizöl einkauft werden. Die hohen Benzinpreise allein würden Kosten für zwei Autos weg fressen. "Das alles summiert sich."

    Zwar gibt der Gewerkschaftsvorsitzende zu, dass man auf hohem Niveau jammere, schließlich habe - im Rückblick - vor 20 Jahren noch kein Auto eine Klimaanlage gehabt. Aber: "Manche von unseren Autos würde ich privat nicht fahren wollen", sagt er über die BMW, Audis oder Passat Kombis.

    Wenigstens sei bei allen Sparmaßnahmen in Schweinfurt noch eine eigene Werkstatt erhalten geblieben, in der die Wartung und Reparatur der Wagen erledigt werde. Allerdings: "Bei einem alten Audi ein Zahngewinde auszubauen, ist sehr zeitaufwändig", bringt er ein Beispiel. Da kämen die Fachleute kaum nach und andere, kleine Reparaturen müssten eben warten.

    Die überraschende Ankündigung von Bayerns Innenminister Günther Beckstein, 500 neue Polizeifahrzeuge bestellt zu haben, "damit in Bayern zur Fußball-WM schöne Fahrzeuge herumfahren", kommentiert Herbert Then: "Wir brauchen die Autos nicht für die WM, sondern für den normalen Dienst". Gehört hat Then davon, dass im Hintergrund bereits Verteilungskämpfe zwischen München und Nürnberg laufen, wo Fußballspiele stattfinden. "Wenn man schon mit der WM argumentiert, dann wären wir hier in der Region aber auch an der Reihe." Schließlich werden hier voraussichtlich vier Mannschaften Quartier beziehen.

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