"Mit gutem Essen Schule machen": Darum ging es einem Wettbewerb bei den "Tagen der Schulverpflegung" 2019, zu dem die "Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Bayern" eingeladen hatte. 39 Schulen im Freistaat haben sich beteiligt, davon 35 am Kreativwettbewerb. Am Ende wählte die Jury das Berufliche Schulzentrum (BSZ) Alfons Goppel unter die zehn besten Teilnehmer.
"Mensa for future" nannte sich das Projekt im Untertitel: Die Schüler der Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung beschäftigten sich nicht nur mit gesundem Essen, sondern auch globaler Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Nastazja Kruszewski von Fachzentrum Ernährung und Gemeinschaftsverpflegung am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Würzburg hatte nun die Urkunden dabei. Die verspätete Übergabe lag natürlich am Lockdown. Die Coronakrise hat aber nicht nur für Verzögerungen gesorgt. Auch für die Öffentlickeit liegt das Thema nachhaltige Lebensmittel-Produktion wieder auf dem Tisch, vom Spargelstechen bis zur Schweinemast.
"Natürlich interessiert mich die Zukunft" zitierte Kruszewski Mark Twain, "ich will schließlich den Rest meines Lebens darin verbringen." Die jungen Elft- und Zwölftklässler haben sich ihre ganz eigenen Aktionen überlegt, mit "Eyecatchern" im Eingangsbereich, sprich Hinguckern zum Thema Klima, einem Restekochbuch, einer Umfrage zum Ernährungsverhalten oder einem gemeinsamen Kochevent. Zusammen mit den Nachbarn vom Humboldt-Gymnasium wurde entsprechendes Pausenfood zubereitet. Besonders spannend war die Diskussion mit Landwirten, über Tierhaltung und Fleischproduktion. 300 bis 600 Gramm reichen die Woche, darauf wies Nastazja Kruszewski hin. Kleiner Tipp: "Schinken und Wurst sind auch Fleisch."
Das Gelernte sollte nun mit in den Alltag genommen werden, bei einigen auch schon ins Berufsleben: Diese Botschaft war den Lehrern wichtig, die das Projekt betreut haben, rund um Fachbereichsleiterin und Koordinatorin Regina Wunram. Workshop-Leiterin Eva Dümmler hatte Farn, Holz und Tannenzapfen dabei, als kleine Geschenke aus dem Wald, außerdem fair gehandelte "Gute Schokolade". Finanziert wurden die Präsente vom Verein "Jugend mit Zukunft". Religionspädagogin Renate Käser berichtete, dass der Wettbewerbs-Beitrag auch noch in die Hauptrunde beim Projekt "Eine Welt" gelangt ist. Mit "Maultäschle" (Mundschutz) gab es entsprechende Urkunden für die Teilnehmer. Schulleiter Joachim Sagstetter gratulierte seinen kreativen Haushaltstechnikern und Köchen.
Jede Klimabilanz fängt schon in der Küche an, lautet die Erkenntnis in der Geschwister Scholl-Straße: Dazu gehören der richtige Speiseplan, regionale Lieferanten, energiesparende Geräte, möglichst wenig Wasserverbrauch, sparsame Verpackung, Restemanagement oder umweltfreundliche Reinigung. "Convenience Food", sprich Fertiggerichte, waren ebenso Thema wie die Zubereitung frischer Speisen. Eigentlich hätten die Schüler einen Koch-Workshop unter Leitung von Eva Dümmler gewonnen – der im Frühjahr allerdings nicht stattfinden konnte. Stattdessen gab es nun klimafreundliches Fingerfood vom Catering Service. Damit am Ende wirklich nichts umkommt, wurden auch noch Exemplare des Restekochbuchs verteilt.