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SCHWEINFURT: Giegler lud zur Jubiläumsschlachtschüssel

SCHWEINFURT

Giegler lud zur Jubiläumsschlachtschüssel

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    350 Jahre Firma Giegler. Gefeiert wurde auf Schweinfurter Art mit einer Schlachtschüssel. Von links: Verbandspräsident Ulf Ohlmer, OB Gudrun Grieser, Annemarie, Werner und Jürgen Giegler.
    350 Jahre Firma Giegler. Gefeiert wurde auf Schweinfurter Art mit einer Schlachtschüssel. Von links: Verbandspräsident Ulf Ohlmer, OB Gudrun Grieser, Annemarie, Werner und Jürgen Giegler. Foto: FOTO Herbert Götz

    (hgö) Zu einem bedeutsamen Jubiläum gibt es Sektempfang, Häppchen, lange und feierliche Reden – so ist es jedenfalls Brauch. Beim Bürofachhandel Jean Giegler sind ungewöhnliche Entscheidungen gar nicht so ungewöhnlich, und so fand auch die Geburtstagsfeier in anderem Rahmen statt.

    Inhaber Jürgen Giegler lud Geschäftspartner, Lieferanten, Kunden, Familie und Mitarbeiter zu einer Schlachtschüssel ein, darunter in Gestalt der „Büroboss-Partner“ sicher einige, für die dieser Abend eine neue Erfahrung darstellte.

    Unter der Überschrift „350 Jahre Giegler in Schweinfurt, eine Kaufmannsfamilie am gleichen Ort“ gab Jürgen Giegler eine Übersicht über die Historie. 1642 flüchtete der Buchbindermeister Caspar Giegler aus dem durch die Folgen des dreißigjährigen Kriegs besonders betroffenen Thüringen nach Schweinfurt. „Es war damals schon eine weise Entscheidung, nach Bayern zu gehen,“ kommentierte der heutige Inhaber in zehnter Generation diesen Schritt. 19 Buchbindermeister und drei Buchhändler trugen den Betrieb durch die Jahrhunderte. Sein persönliches Vorbild sei sein Ausbilder Ulf Ohlmer gewesen, der – heute Vorsitzender des Bundes deutscher Bürowirtschaft – in Northeim schon vor 30 Jahren ein Bürozentrum betrieben habe. „Und da habe ich mir gesagt, wenn ich groß bin, will ich auch so etwas haben“, schmunzelte Giegler.

    Der Grundstein wurde mit dem Umzug in den Hafen und dem Aufbau eines Logistikzentrums in Northeim (Niedersachsen) gelegt. Damit verbunden war die Gründung eines Verbunds von Bürohändlern unter der Dachmarke „bueroboss“. 24 Partnerbetriebe sind heute dabei, 1500 Sendungen verlassen täglich das 5000 Quadratmeter große Zentrallager, mit 423 Mitarbeitern werden 130 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet.

    Sie sei angesichts der Firmendaten erstaunt über dieses Unternehmen gewesen, bekundete Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser. Es sei schon etwas Besonderes, das älteste Unternehmen einer Branche in der Stadt zu wissen. Im Durchschnitt bestünden langjährige Unternehmen rund 70 Jahre, im Falle Giegler könne daher schon von einer Dynastie gesprochen werden.

    In den letzten 20 Jahren sei die heile Bürofachhandelswelt von den entstehenden Versendern und dann durch das Internet gehörig durcheinander gewirbelt worden, sagte Ulf Ohlmer. Aber während viele Händler wie paralysiert auf eine Änderung gewartet hätten, habe Jürgen Giegler gehandelt und mit fünf Kollegen das Streckengeschäft mit gewerblichen Endkunden auf den Weg gebracht – eben „bueroboss“. Giegler vereinige die wichtigsten Tugenden eines mittelständischen Unternehmers in sich: Mut, Selbstdisziplin und Verantwortung. „Aber trotzdem ist er der Schweinfurter Bub geblieben, ein Kollege, mit dem man gerne ein Bier trinken geht.“

    Zum Schluss noch das Dankeschön des Chefs an seine Mitarbeiter, untermauert mit einer ungewöhnlichen Zahl: Die Krankenstatistik des Hauses Giegler weist 0,45 Fehltage pro Person und Jahr auf.

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