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SCHWEINFURT: Globetrotterin Anika Landsteiner las aus ihrem ersten Buch

SCHWEINFURT

Globetrotterin Anika Landsteiner las aus ihrem ersten Buch

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    Lesung mit Anika Landsteiner in der Buchhandlung Vogel
    Lesung mit Anika Landsteiner in der Buchhandlung Vogel Foto: Foto: Manfred Herker

    „Reisen heißt für mich Vorurteile abzubauen, in verschiedenen Sprachen “danke„ sagen zu können. Ich möchte Ihnen mit meinem Buch Lust darauf machen, neue Länder, Kulturen und ihre Menschen kennen zu lernen - gerade auch weniger touristische Ziele. Reisen macht Spaß und ist lehrreich: Es schenkt uns einen Schatz an Erfahrungen, der bleibt“.

    Mit einem solch begeisterten Bekenntnis hat die Reiseschriftstellerin Anika Landsteiner die Fernweh geplagten Herzen ihrer Zuhörer im Sturm gewonnen. Die 30-jährige Autorin - in Schweinfurt geboren und in Sulzthal aufgewachsen - las auf Einladung der Buchhandlung Vogel aus ihrem ersten Buch „Gehen um zu bleiben. Wie ich in die Welt zog, um bei mir anzukommen“.

    Darin berichtet sie in 15 Geschichten von ihren Erlebnissen und Erfahrungen in Spanien, Kalifornien, China, Indien, Oman, Malawi und Sansibar. Für die Lesung in Schweinfurt hat Landsteiner drei Stationen ihrer Reisen herausgesucht, die ihr besonders am Herzen liegen. Der erste Trip führte sie von der spanischen Kleinstadt Ponferrada auf dem Jakobsweg zur Pilgerstadt Santiago de Compostela. Sie hat das Kapitel „Scheitern“ überschrieben, gemeint ist ihr schmerzhafter Abschied vom geplanten Beruf einer Schauspielerin.

    Doch ihre erste Wanderreise ist frei von jeder Melancholie. Frisch und burschikos, humorvoll und ironisch beschreibt sie die vielen kleinen und großen Herausforderungen dieser Tour, schwärmt von der Geburtstagstorte der gastfreundlichen Spanierin Marta, erzählt von dem Glück, Menschen zu begegnen, die ihr über gelegentliche Gefühle des Gescheitertseins hinweghelfen. „Der Jakobsweg ist eine verdammte Therapiestunde: Denn langsam wuchs in mir der Entschluss, das Reisen zu meiner Priorität zu machen. Diesmal musste es der richtige Beruf sein“.

    Ein anderes Kapitel ihres Buches ist mit „Sehnsucht“ überschrieben, darin schildert die Autorin ihren Indien-Aufenthalt, der in Neu-Delhi beginnt. Eine bis zum Rand mit Überraschungen gefüllte Wundertüte ist für sie das Land, Tor zu einer Märchenwelt. Das traditionelle Holi-Festival feiert sie in Jodpur, das Taj Mahal erzählt ihr die Lovestory von Sha Jahan, der seiner großen Liebe Mumtaz Mahal ein Mausoleum baute.

    Die Zugfahrt von Mumbai nach Goa ist Abenteuer pur. Wie für die Globetrotterin Anika Indien sowieso ein einziges Abenteuer ist, Grundstein für ihren Reiseblog „anidenkt“. Aber Landsteiner sieht auch die Missstände und Ungerechtigkeiten, die für sie nicht nachvollziehbar sind. „Doch wenn wir nur danach gehen, in welchem Land die wenigsten Ungerechtigkeiten vonstatten gehen, dann wäre der Radius zum Reisen sehr, sehr klein“, resümiert sie. Und schließlich liest die Autorin ihren mit „Vorurteile“ überschriebenen Bericht über einen Malawi-Aufenthalt im vorigen Jahr. Schon zu Beginn der Reise in Blantyre macht sie sich angesichts des Luxus und Komforts, der ihr hier begegnet, Gedanken über die Kategorisierung „Entwicklungsland“. Auf der anderen Seite sieht sie wohl, dass die Mehrheit der Bevölkerung keinen Zugang zu Bildung hat, dass Korruption ein riesiges Problem ist, dass Malawi eines der ärmsten Länder der Welt ist. Aus Malawi habe sie mitgenommen, dass die Welt ein Ort voller gleichgestellter Individuen sei, schließt Landsteiner. „In dem Moment, wenn Menschen davon ausgehen, mehr Rechte zu haben als andere oder ein Vorurteil in sich tragen, hat sich bereits ein Graben gebildet.

    Wir sollten endlich mit der Überwindung dieses Grabens beginnen und uns selbst gegenüber der größte Kritiker sein“.

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