Ein Betrieb, der seit fünf Generationen in der Familie ist: das ist schon etwas Ungewöhnliches. Die Bernhardts sind auch stolz darauf, dass mit Dana jetzt die fünfte Generation die Tradition weiterführt. 1887, als die erste Generation an den Start ging, ging man nicht zum Friseur, sondern zum Bader, erzählen Dana Bernhardt und ihr Vater Heinz.
Am Anfang war das Geschäft auch noch im Alten Rathaus. Der Grund: Da gab es Wasser. Damals ging man auch zum Zähneziehen zum Bader. Beim Bader gab es auch erste Hilfe, bei kleinen Verletzungen, zum Beispiel, sagt Heinz Bernhardt. Da wurde auch schon mal eine Wunde genäht.

Die 24-Jährige leitet den Laden jetzt, der Vater unterstützt sie an zwei Tagen in der Woche. Die beiden sind ein gutes Team. Auch das liegt in der Familie. Die Urgroßmutter hat eingeseift, der Urgroßvater rasiert, zum Beispiel. Und es gibt Kunden, die schon zum Opa gegangen sind, erzählt Dana Bernhardt. Seit den Bader-Zeiten hat sich viel verändert: Nicht nur, dass Braut-Styling ein Thema ist, es Sachen wie Wimpernlifting gibt, es Titel wie Master of Color gibt. Die Männer sind anspruchsvoller geworden und trauen sich jetzt mehr. Farbe zum Beispiel.
"Ich mache meinen Traumjob", sagt Dana Bernhardt. "Ich habe schon immer gesagt, ich werde Friseurin – aber es hat mir niemand geglaubt." Sie ist ihrem Traum treu geblieben, hat eine Ausbildung zum Beautyartist absolviert, 2017 den Meister mit dem bayerischen Staatspreis abgeschlossen. Andere für ihren Beruf zu begeistern, ist ihr sehr wichtig. Seit September bildet sie Alexa Kurz aus. Die Vielfalt in ihrem Beruf gefällt ihr gut. "Es macht Spaß", sagt sie. "Ich bin eigentlich nie schlecht drauf."
Dem Salon in der Schweinfurter Straße 12 hat sie ihren eigenen Stil verpasst – zusammen mit der Familie, natürlich. Auch das gehört zur Tradition.
