Die auch emotional schwierige Übergangszeit nach der Ära Reiner Lenz ist zu Ende: Der FC Geldersheim hat jetzt wieder eine reguläre Vorstandschaft gewählt. Wie in anderen Sportvereinen soll auch hier die Verantwortung künftig auf möglichst vielen Schultern ruhen.
Unter Leitung des Ehrenmitglieds Erich Hemmerich wurde im Sportheim abgestimmt: Thomas Lurz, bislang provisorischer Vorsitzender, steht jetzt offiziell an der Spitze des FC. Thomas Kuhles wird zweiter, Bernd Schemmel dritter Vorsitzender. Kassier bleibt Alexander Weinknecht, Schriftführer wird Michael Sahlender. Im erweiterten Vorstand finden sich Hauptjugendleiter Jörg Hemmerich, Stefan Mauder ist nun Stellvertreter, zweite Kassiererin Aloisia Schlereth, zweite Schriftführerin Regina Moreth sowie der Ehrenbeauftragte Erich Hemmerich. Werner Dreßler und Klaus Geb bleiben Kassenprüfer. Elisabeth Full leitet den Vergnügungsausschuss, Bernd Schemmel den Bauausschuss. Conny Heymanns wurde aus dem Gremium verabschiedet.
Lurz, der die Vereinsführung nach dem überraschenden Tod des Vorsitzenden Reiner Lenz vor zwei Jahren übernommen hat, bedankte sich bei der „SVO-Familie“ für Mithilfe in den letzten beiden Jahren. Angesichts des überschaubaren Kreises der Engagierten übte der Vorsitzende auch Kritik: „Bei 624 Mitgliedern müssten eigentlich Personen gefunden werden, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Weit gefehlt.“
Im letzten Jahr gab es einige Höhepunkte: Das FC-Gelände war Austragungsort der Deutschen Meisterschaft der Riesenschnauzer. Bei Festen wie dem Tag der Musik nahm der Verein dringend benötigte Einnahmen mit, ebenso wie bei der Altpapiersammlung von 18,2 Tonnen. Am 10. Mai ist Geldersheim Auftaktort zur „Nordic Walking Bayern Tour“ mit Rosi Mittermaier und Christian Neureuther, bevor dann am 11. und 12. Juli das Festwochenende „70 Jahre FC Geldersheim“ ins Haus steht.
„Ich hoffe, dass zum Jubiläum auch eine Meisterschaft in der Fußballabteilung gefeiert werden kann.“ Hier sieht es für den FC vielversprechend aus, dicht unterm Gipfel der A-Klasse. Matthias Friedrich berichtete aus der Fußballabteilung, die Tennisabteilung wird von Herbert Mech, Michael Renninger und Bernhard Kügel geleitet. Die goldenen Jahre des Becker-Booms sind allerdings vorbei.
Thomas Nöth berichtete von den Bowling-Sportlern, die sich auf eine neue Anlage am Hainig freuen dürfen. Jörg Hemmerich lieferte die Ergebnisse der Tischtennissparte, er gibt die Leitung demnächst an Stefan Schander ab. Elisabeth Full leitet die Turnerabteilung. Die Korbballabteilung sucht noch einen Leiter, derzeit stehen Nadine Henke, Theresa Bonengel, Nicole Geyer und Steffi Schimmel gemeinsam an der Spitze.
„Wir haben fast 19 000 Euro Schulden abgebaut“, lautete die gute Nachricht von Kassier Alexander Weinknecht. Die schlechte Nachricht: Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt noch bei 368 Euro, bei über 220 000 Euro Ausständen als Folge des Hallenbaus. Dafür ist der Jugendanteil recht hoch, mit über 41 Prozent. Ehrenbeauftragter Hemmerich blickte entsprechend optimistisch in die Zukunft, machte dem Golddorf Appetit auf die Goldene Raute als höchstmögliches Gütesiegel des Bayerischen Fußballverbands und denkt langfristig bereits an eine Hallenerweiterung: „Wenn wir jedes Jahr 20 000 Euro erwirtschaften, brauchen wir noch elf Jahre bis zur Schuldenfreiheit.“ Hier hielt sich Irmgard Pawlak als Vertreterin der politischen Gemeinde dann doch etwas bedeckt. Ihre frohe Botschaft: „Der FC wird Meister, ich weiß es.“