(la) Nur 26 von fast 100 Betrieben der Branche gehören der Juwelier-, Gold- und Silberschmiede-Innung Unterfranken an. Zu den Großen gehört, wer drei, vier oder mehr Mitarbeiter beschäftigt. Obermeister Bernhard Thein (Würzburg) ist mit dem niedrigen Organisationsgrad natürlich nicht zufrieden. Bei mehr Gemeinsamkeit könnte sich sein Handwerk besser in Szene setzen, meint er.
Die Berufsschule aus den drei fränkischen Regierungsbezirken und aus der Oberpfalz ist in Würzburg angesiedelt. Die drei Jahrgangsklassen besuchen jeweils zwölf Lehrlinge, die zum Blockunterricht zusammenkommen.
Obermeister Thein: „Das Geschäft ist kein leichtes, doch wer kreativ ist, der hat sein Auskommen.“ Der Gold- und Silberschmied biete Individuelles, etwas, was es nicht von der Stange gebe. Dass der Gesetzgeber für seine Branche die Meisterpflicht aufgehoben hat, bedauert der Obermeister im Grundsatz. Doch in der Praxis habe die Freigabe zu einem positiven Echo geführt. Der Meisterbrief sei nach wie vor begehrt. Jeder Betrieb, der mit Qualität überzeugen wolle, setze auf den Meister, auf einen, der alle Techniken beherrsche, der ganz gezielt auf die Kundenwünsche eingehe.
Die Konkurrenz der Modeschmuckanbieter fürchtet der Obermeister nicht. Die Kundschaft kaufe mal hier, mal da, je nach Anlass, je nach Wunsch. Ärgern kann er sich höchstens über die Kundschaft, die im Urlaub im Ausland vermeintliche Schnäppchen ergattert hat. Bernhard Thein ist auch Gutachter.
Vieles, was auf dem ersten Blick wie ein Lottogewinn aussehe, habe sich bei näherer Betrachtung als Flop erwiesen. Für gleiches Geld böten die Mitgliedsbetriebe Solides, Individuelles und Wertbeständiges.