Wieder in einigermaßen geordneten Bahnen läuft das Leben im Erich Kästner Kinderdorf nach dem großen Band Mitte September. Kinder, Jugendliche und Betreuer haben mithilfe der evangelischen Kirche mittlerweile ein Übergangszuhause gefunden. Voraussichtlich im Dezember schon ist der untere Teil des durch den Brand geschädigten Hauses in Düttingsfeld wieder bewohnbar, so daß eine Rückkehr noch in diesem Jahr wahrscheinlich ist.
Der obere Teil des Hauses wird länger auf sich warten lassen, zirka anderthalb Jahre sind veranschlagt, bis er wieder voll nutzbar ist. Alle Bewohner, groß wie klein, des Erich Kästner Kinderdorfs sind allerdings noch geradezu erschlagen von der großen Welle der Hilfsbereitschaft, die sie erleben durften. In dieser Zeitung, aber auch im Radio liefen Hilfeaufrufe nach Spenden. „Es ist unglaublich, wie viele Leute zu uns kamen und uns geholfen haben“, so Andrea Pieczyk Mitleiterin des Kinderdorfs.
Firmen wie Spiel-, Bastel- und Haushaltswaren Dittmeier, die einen Teil der dringend benötigten Schulausstattung übernahmen, Mode Iff, der Kleidungsstücke spendete, die Firma Döpfner Fensterbau, die mit einem Geldbetrag einsprang und natürlich unzählige Privatleute. Diese konnten ihre Spenden auch bei der Gerolzhöfer Firma K&K Software AG abgeben. „Wir hatten unglaubliche Resonanz“, so Anne Bauerfeld, die die Spendensammelstelle ins Leben rief. „Es kam sogar ein Herr aus der Nähe von Bad Neustadt/Saale mit einem Mini-Van voller Sachspenden angefahren, denn wie er sagte ‚Ach, für die Kinder macht man das doch‘.“ Auch sonst kann sie nur positives berichten. „Wir dachten, Ende der Woche fahren wir halt einen Anhänger voll zum Kinderdorf. Aber nein, Ende der Woche hatten wir bereits die dritte Fuhre dorthin! Auch Geldspenden wurden uns immer wieder anvertraut.“
Momentan ist die Spendenaktion ausgesetzt. Es ist möglich, dass noch einmal ein Spendenaufruf erfolgt, dann aber erst, wenn das gesamte Haus wieder zurück nach Düttingsfeld gezogen ist. Das Kinderdorf dankt in jedem Fall ganz herzlich allen Spendern und allen Helfern wie auch Feuerwehr, THW und Rotes Kreuz. „Unsere Kinderdorffamilie hat vieles verloren, teilweise auch Schätze, die unwiederbringlich zerstört sind. In all der Not fühlten wir uns aber getragen von den vielen Menschen, die uns Trost spendeten, die uns sofort Unterstützung zur Verfügung gestellt haben, die dafür gesorgt haben, dass viele Dinge schnell auf den Weg gebracht werden konnten, damit unsere Kinderdorffamilie wieder ein Stück Normalität gewinnen konnte. Das waren für uns unzählige Lichter, die hell für uns geleuchtet haben. Dafür möchten wie Danke sagen“, so das Kinderdorf in einer Pressemitteilung.
