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GRAFENRHEINFELD/SENNFELD: Grüne fordern sofortiges Aus für das KKG

GRAFENRHEINFELD/SENNFELD

Grüne fordern sofortiges Aus für das KKG

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    (mjs) Bei der gemeinsamen Sitzung des grünen Ortsverbandes und der Aktiven BürgerInnen für Sennfeld waren die katastrophalen Ereignisse in Japan beherrschendes Thema. Die Anwesenden brachten ihr tiefes Bedauern und ihr Mitgefühl mit der japanischen Bevölkerung zum Ausdruck, heißt es in einer Pressemitteilung. Trotz hoher Technologie- und Sicherheitsstandards, bestehender Katastrophenschutzpläne und regelmäßiger Katastrophenschutzübungen sei die atomare Katastrophe im Industriestaat Japan nicht verhindert worden. Auslöser seien außergewöhnliche Naturgewalten gewesen – in anderen Teilen der Welt hätten in der Vergangenheit technische Mängel, Materialermüdung und menschliches Versagen in atomare Katastrophen, gesorgt.

    „Vor unserer Haustür steht das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld – hier könnten ähnliche Ursachen, wie etwa das schadhafte Thermoschutzrohr im Primärkreislauf oder auch durch menschlichen Versagen oder durch einen Flugzeugabsturz katastrophale atomare Ereignisse auslösen“, wird Kreistagsfraktionssprecher Walter Rachle in der Mitteilung zitiert. „Auch für die Bevölkerung, 180 000 Menschen in Landkreis und Stadt Schweinfurt – die höchste Siedlungsdichte um einen Atommeiler deutschlandweit – gibt es keine Sicherheitsgarantie“, so Walter Rachle weiter. Daher müsse das AKW Grafenrheinfeld sofort vom Netz genommen werden. Es sei unerträglich, „uns noch 14 Tage dem Restrisiko auszusetzen“.

    Angesichts der Ereignisse in Japan erscheint den Sennfelder Grün-Aktiven laut Mitteilung an die Medien die Rücknahme der Laufzeitverlängerung notwendiger denn je. Die politischen und wirtschaftlichen Weichen für einen Ausstieg aus der Atomenergienutzung müssten „endlich“ konsequent gestellt werden. Nur durch die komplette Energiewende hin zu erneuerbaren Energien könnten Katastrophen in Atomkraftwerken wirkungsvoll verhindert werden, heißt es dort weiter. Nicht nur Politiker und Energiekonzerne seien dabei gefragt. Solange die Energiewende noch nicht vollzogen ist, seien viele Kommunen und Bürger nötig, die sich weigern, Atomstrom zu beziehen. „Die Wirtschaft versteht nur finanzielle Argumente“, so Klaus Ziegler von den Aktiven BürgerInnen.

    „In 2010 hat sich die Gemeinde Sennfeld per Resolution gegen die Laufzeitverlängerung ausgesprochen, nun ist die Zeit endgültig reif dafür, dass die Gemeinde auch aktiv handelt und Ökostrom bezieht“, richten die grünen Gemeinderäte Gerold Schömig und Helga Jurisch die Forderung an das Sennfelder Rathaus; sie kündigten in der Mitteilung einen entsprechenden Antrag einbringen. „Mit einem Stromanbieterwechsel, der auch ohne Mehrkosten möglich ist, kann die Kommune Vorbildfunktion übernehmen und ein wichtiges Zeichen setzen“, werden die Gemeinderäte zitiert.

    Die Bündnis 90/Grünen-AktiveBürgerInnen rufen die Sennfelder Bevölkerung zudem auf, sich am den Aktionen des Schweinfurter „Aktions-Bündnis gegen Atomkraft“ zu beteiligen. Außerdem weisen sie auf einen Sternmarsch am 25. April nach Grafenrheinfeld hin, der an den 25. Jahrestag der nuklearen Katastrophe von Tschernobyl erinnern soll.

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