Schweinfurt (ANN) In einer kleinen Sonderausstellung zeigen die Städtischen Sammlungen im Kabinett Galerie Alte Reichsvogtei Arbeiten aus einer umfangreichen Schenkung von Gunter Ullrich. Der Maler und Grafiker Gunter Ullrich wurde 1925 in Würzburg geboren. Eine erste Ausbildung vermittelten ihm noch als Gymnasiast die Zeichenkurse bei Heiner Dikreiter und August Gerstner an der Schule des Polytechnischen Zentralvereins. Nach dem Abitur 1942 wurde er Soldat und war bis 1946 in Gefangenschaft in Südfrankreich. Von 1948 bis 1952 studierte Ullrich an der Akademie der Bildenden Künste in München und ließ sich 1952 in Aschaffenburg als Kunsterzieher nieder. 1957 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Aschaffenburg. Seit seiner Pensionierung wirkt der Künstler freischaffend in der Stadt am Untermain.
Der Name Ullrich verbindet sich zunächst mit seinen fränkischen Landschaftsdarstellungen. Dennoch schöpft der Künstler aus einem wesentlich umfassenderen Themenvorrat. Er reicht von südlichen Landschaften bis hin zu so genannten Stuhlbildern. Wie viele Menschen seiner Generation, prägte ihn der II. Weltkrieg entscheidend.
Nach Anfängen als Ölmaler wandte sich Ullrich Mitte der 1950er Jahre mehr und mehr der Druckgrafik zu. Vorbilder sieht der Künstler im Expressionismus und dessen Bemühen, Farbe und Fläche zur Wirkung zu bringen. 2003 schenkte Gunter Ullrich den Städtischen Sammlungen ein umfangreiches Konvolut seiner Druckgrafiken. Dank einer früheren Schenkung des Künstlers und eigener Erwerbungen verfügen die Sammlungen über einen repräsentativen Überblick über das druckgrafische Werk.