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DORTMUND/SCHWEINFURT: Haft für HotelbesitzerBaumhögger

DORTMUND/SCHWEINFURT

Haft für HotelbesitzerBaumhögger

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    Zu einem schnellen Ende kam jetzt der Strafprozess um den Eigentümer des Hotelbaus auf der Maininsel, Reinhard Baumhögger in Dortmund. Nachdem der Unternehmer große Teile der Anklage eingeräumt hatte, verurteilten die Richter den Investor zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und vier Monaten. Unter strengen Auflagen darf der schwer herzkranke Unternehmer die Untersuchungshaft verlassen.

    So muss er seinen Reisepass und Personalausweis abgeben, eine Kaution von 500 000 Euro hinterlegen und sich zweimal in der Woche bei der Polizei melden. Für Aufsehen hatte Baumhögger in Schweinfurt zuletzt gesorgt, als er versuchte, den Betreiber des Mercure-Hotels auf der Maininsel, den Accor-Konzern, loszuwerden.

    In ihrem Urteil kam die 33. Strafkammer am Landgericht Dortmund zu dem Schluss, dass Baumhögger im Jahr 2002 mehrere Gesellschaften seines bundesweiten Hotelimperiums gezielt pleite gehen ließ, um sie dem Zugriff der Gläubiger zu entziehen. Er machte dies allerdings nicht allein, sondern bediente sich dazu eines sogenannten „Firmenbestatters“, der mit Hilfe von dubiosen Mittelsmännern dafür sorgte, dass die Firmensitze ins Ausland verlegt wurden und dort dann abgewickelt wurden.

    Nächster Strafprozess wartet

    Dieses Firmenbestattungs-System „Verkauf ins Ausland statt Insolvenz in Deutschland“ ist bekannt unter dem Begriff „Marbella Connection“. Der vorsitzende Richter Michael Hammeke bemerkte in seiner Urteilsbegründung, dass es schon eine besondere Qualität hat, „wenn man als seriöser Geschäftsmann plötzlich Kontakt zur Marbella Connection sucht und deren Hilfe annimmt“.

    Viel Zeit der Ruhe oder um sich mit seinem Zivilprozess mit dem Betreiber des Hotelbaus auf der Maininsel zu kümmern, bleibt Baumhögger allerdings nicht. Bereits im November muss er sich bei einem weiteren Strafverfahren wegen Steuerhinterziehung in Dortmund vor den Richtern verantworten. Diesmal stehen Vorwürfe von 7,5 Millionen Euro im Raum. Gleichzeitig ermittelt die Staatsanwaltschaft Bochum zusätzlich in einem Verfahren wegen Titelmissbrauchs. Angeblich hat sich Baumhögger seinen Doktortitel in der Schweiz gekauft.

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