(sr) Dass Handball in Schonungen eine lange Tradition hat, konnte man am Jubiläumsabend in Anbetracht der gestapelten Chronikbücher sehen. Minutiös werden darin Spielergebnisse, Ausflüge und Meisterschaften seit der ersten Stunde aufgearbeitet. „In 80 Handball beim TSV 1866 Schonungen hat sich eben einiges angesammelt“, schmunzelte Festredner Paul Arleth.
Sein Streifzug durch die Geschichte der Handballabteilung begann er bei den Anfängen des Schonunger Handballsports: „Schließlich soll unsere Jugend wissen, wie es dazu kam“, so der Handballveteran. Da es unter dem damaligen Sportverband verboten war, dass zwei Vereine in einem Ort eine Fußballabteilung unterhielten, suchte man Seitens der „Sportvereinigung 1910“ nach einem Ausgleichssport: Da fiel die Entscheidung im Jahre 1928 auf das Handball.
Nur wenig sei aus den Protokollbüchern der NS-Zeit zu entnehmen. Im Jahre 1934 schloss man sich schließlich mit anderen Sportvereinen zum heutigen TSV 1866 zusammen. Die Blütezeit der Handballer begann nach dem Kriegsende 1947/48 als die Mannschaft die Bezirksmeisterschaft auf dem Großfeld gewann. Seither machten die Handballer mit sportlichen Erfolgen und zahlreichen Vereinsaktivitäten von sich reden.
Aber auch sportlich ging es aufwärts: Bereits zum 28. Mal fand beispielsweise das Beach-Handball-Soccer-Pokalturnier in diesem Jahr statt. – mit einer neuen Rekordzahl an Teilnehmern. Aktuell bereite man sich in der laufenden Saison der Handballrunde auf den Abstieg von der Bezirks- in die Kreisklasse vor. Wie Handballabteilungsleiter Karl Schmitt erklärte, habe man vor allem personell durch Verletzungen einige Rückschläge in Kauf nehmen müssen. „Unsere Mannschaft befindet sich im Umbruch“, sagte Schmitt und verwies auf den Aufbau einer neuen C-Jugend-Mannschaft, die die hervorragende Nachwuchsarbeit der Abteilung unterstreiche.
Doch alle Aktivitäten wären nicht vorhanden, gäbe es keinen rührigen Abteilungsleiter, lenkte Arleth die Aufmerksamkeit auf Karl Schmitt. Der alteingesessene Schonunger lenkt seit 40 Jahren an der Spitze mit höchstem Engagement und Motivation die Geschicke der Handballabteilung. In der 130-jährigen Geschichte des TSV stand kein anderes Mitglied so lange in Verantwortung: „Und ein Ende ist nicht abzusehen“, dankte ihm Arleth unter kräftigen Beifall.
Mit einem Präsentkorb und Ehrenurkunde dankte Arleth seinem Vereinskollegen, der sich bisher auch als langjähriger Gemeinderat und in zahlreichen weiteren Vereinen Verdienste erworben hat. In die Riege der Gratulanten schloss sich auch Werner Weck, Vorsitzender des ZSV-Ältestenrates. „Niemand verkörpert den Schonunger Handballsport besser, wie Karl Schmitt.“