Am Donnerstag ist der gelernte Küchenmeister Wolfgang Bauer – besser bekannt als „Haxen-Bauer“ – an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. 24 Jahre war der „Haxi“ Wirt im Hauptbahnhof, vor zwei Jahren ging er als Koch auf den Campingplatz im Willinger Tal bei Bad Mergentheim.
Bauer wurde am 29. Juni 1945 in Oberfranken geboren und stammt aus einer Wirtschaft. Er lernte in einem Hotel, in dem die Stars der Wagner-Festspiele (Bayreuth) zu Gast waren. Beruflich geprägt hat ihn der Dienst als Zeitsoldat im Bayerischen Wald. Dort lernte er, eine Großküche zu führen. Bis 1977 leitete er in seiner Heimatstadt, Bad Berneck, zwei Restaurants, darunter das Kurhaus. In Schweinfurt kochte er im Hauptbahnhof. Besonders gefreut hat ihn, dass sein Engagement für die Randgruppen der Gesellschaft auch von privater Seite anerkannt wurde. Dies hat den „Haxi“ mehr als offizielle Auszeichnungen berührt, darunter eine Einladung der US-Botschaft nach Bonn, weil er auf seine Kosten Soldaten der Army versorgt hatte, die 1991 einen ungeplanten Stopp auf dem Schweinfurter Hauptbahnhof auf ihrer Reise in den Irak einlegen mussten.
Mit Frau Monika war Wolfgang 1982 Schweinfurter Faschingsprinz. Mitte der 80er war der „Haxi“ der erste und einzige Wirt, unter dessen Führung der Ratskeller gut lief. Zwölf Jahre betrieb er den Kiosk im Sommerbad. An Ideen fehlte es ihm nie. „Krokodil fränkisch“ (Krokodil-Filet gebraten mit Kloß) kreierte er ebenso wie den Hax-Burger (Haxenfleisch auf Brötchen), den „Schweinfurter“ (Bratwurstteig statt Rinderhack im Brot) und vor allem seine Variationen mit Pfifferlingen. Engagiert war Bauer auch in der Kommunalpolitik, er kandidierte 2002 für die CSU zum Stadtrat. Mit dem „Taxi zum Haxi“ war ein Werbegag, der heuer zum zehnten Mal stattfindende Schweinfurter Apfelmarkt seine Idee. Im Juli 2002 meldete der „Haxi“ Insolvenz an. Finanzamt, Krankenkassen und die Berufsgenossenschaft forderten 500 000 Euro. Doch „Haxi“ kochte weiter, im Bayerischen Hof, dann am Bergl beim ESV, bis er Schweinfurt verließ. Beerdigt wird er im engsten Familienkreis.