„Die machen für uns jeden Scheiß“, sagt der Ehrenvorsitzende des Ortsgeschichtlichen Arbeitskreises, Günther Birkle, und lacht. Gemeint sind die Heideschüler und ihre Lehrer, die den Ortsgeschichtlichen Arbeitskreis gerne und oft unterstützen. Diesmal haben sie ein besonderes Objekt gefertigt, ein Klohäuschen.
Und das kam so. Birkle erzählt: „Wir haben in unseren Ortsgeschichtlichen Sammlungen auch eine Jauchegrube nachgebaut. Als alles fertig war, stellte das Scheunenteam fest, dass etwas Wichtiges fehlte – das Klohäuschen.“ Früher wurden nämlich auf den Misthaufen Bohlen gelegt und darauf ein Klohäuschen gestellt.
„So ein Häuschen brauchen wir“, beschloss das Team. Und weil auch der ehemalige Leiter der Heideschule, Manfred Maier, zum Team gehört, fragte dieser gleich bei seinem Nachfolger Wolfgang Feser an, ob die Heideschüler das Team wieder einmal unterstützen würden. Hausmeister Peter Wetterich und Werkmeister Christoph Meyer nahmen sich der Sache an und machten sich gemeinsam mit den Schülern Alessia Glotzmann, Laurenz Ach und Christoph Lavigne ans Werk.
Zuerst einmal fertigte Meyer eine Skizze, nach der das Klohäuschen gebaut wurde. Seine Schüler kannten solche „Örtchen“ ja nicht. Auch er hat diese Zeit nicht mehr erlebt. Hausmeister Wetterich dagegen erinnert sich noch gut an die Klohäuschen: „Als ich meine Frau kennengelernt habe, die in einem alten Haus lebte, da hatten die noch so ein Klo.“ Das war 1979. Man habe immer versucht, den Gang dorthin zu vermeiden. Laurenz hat bei seiner Familie nachgefragt. Dort kannten nur noch Opa und Oma die Klohäuschen.
Nach rund 25 Arbeitsstunden war das Toilettenhaus fertig. Die Schüler haben es nun dem Ortsgeschichtlichen Arbeitskreis übergeben. Es sieht sehr echt aus, vor allem weil die Tür mit dem berühmten Herz noch aus altem Holz gebaut ist, das Günther Leutsch, Mitglied des Scheunenteams, zur Verfügung gestellt hat. Auch das Klopapier ist originalgetreu, es wurde aus der Main-Post herausgeschnitten.