Mit „Blaues Blut und Erbsensuppe“ fing 1992 alles an. 20 Jahre später haben sich die Auftritte der Sennfelder Laienspielgruppe als fester Bestandteil der Röthleiner Kulturszene längst etabliert. Eingeladen wurde die Schauspieltruppe damals zur Weihe des Pfarrheims, erinnerte Pfarrgemeinderat Wolfgang Wegner beim Jubiläumsauftritt. Das Stück kam so gut an, dass seitdem viele Produktionen über die „kleine aber feine“ Pfarrheimbühne gingen.
„Aus der Beziehung ist längst eine Freundschaft geworden, die Sennfelder kommen sehr gerne nach Röthlein“, betonte Regisseur Thomas Seufert. Neben den Auftritten in Sennfeld ist die intime Pfarrheimbühne das einzige Podium, das die Sennfelder zulassen. Die Chemie stimme einfach. Mittlerweile hat sich eine richtige Fangemeinde gebildet, die – wie das zustimmende Gemurmel beim Rückblick Wegners auf vergangene Aufführungen zeigte – alle Stücke noch im Kopf haben. Auch die neuste Produktion „Heiße Bräute machen Beute“ an zwei Abenden im ausverkauften Pfarrheim wurde ausgelassen gefeiert.
Auf der Bühne strapazieren die „heißen“ Bankräuberinnen Lisbeth (Gaby Brown), Hedwig (Anita Gracz) und Vivienne (Heike Poerschke) die Röthleiner Lachmuskeln. Der Dreiakter aus der Feder von Ralf Salomon hat alles, was das Krimikomödienherz begehrt: Täterinnen, die mehr Glück als Verstand haben und ihre fette Beute nebst ihrer Freiheit behalten dürfen und dafür den zwar nicht harmlosen, aber unschuldigen Kleinkriminellen Guiseppe Attolini (Bernhard Kümpel) ins Kittchen schicken. Dazu gesellen sich Viviennes Ehemann Erwin (Michael Dotzel), eine neugierige Nachbarin (Traudl Schiefer) und ein Kommissar (Timo Webert).
Auch wenn hier keine Profis am Werk sind, der Begriff „Laien“ trifft nicht wirklich zu, denn Urgesteine wie Michael Dotzel stehen seit Gründung der Gruppe vor 26 Jahren auf der Bühne und begeistern mit einem Mix aus dramaturgischem Gespür, regionalem Bezug – schließlich wird die Sennfelder Sparkasse beraubt – und viel Spaß am Spiel.