„Hereinspaziert ins Sambaland“ hieß es in zwei ausverkauften Vorstellungen in der Stadthalle. Und nicht nur die Kinder, auch die Eltern hatten jede Menge Spaß. Da sangen die Väter, die Mütter und am lautesten natürlich die Kinder. „Der ist spitze!“, meint eine Mutter, der Vater daneben denkt da schon pragmatischer: „Der ist bestimmt Multimillionär.“ Den Kindern ist das egal, sie werfen die Ärmchen in die Höhe, lernen die ersten Sambaschritte und quaken, brüllen, bellen und brummen mit der Band der Tiere. Man muss sie nicht fragen, die Freude strahlt aus ihren Augen und so manchen Vater muss seinen Spross wieder einfangen, der vor Begeisterung ganz vergisst, dass er seine Eltern ja auch noch dabei hat.
Die mutigeren Kinder gehen nach vorne, hier wird dicht gedrängt getanzt und gesungen. Die Kleineren stehen auf den Stühlen oder sitzen auf Vaters Schultern, aber auch bei Ihnen wackeln Füße und Hände im Rhythmus der Musik.
Bereits vor 16 Jahren lud Claudia Kraus von der „Spielerei“ Detlev Jöcker zum ersten Mal in die Kugellagerstadt ein. Auch diesmal ist sie die Initiatorin. „Er hat nichts von seiner Ausstrahlungskraft verloren“, meint sie. Jöcker selbst ist inzwischen im Opa-Alter und hat ein Enkelkind. Auf unsere Frage, wie er sich so lange in diesem Metier halten konnte, kommt die Antwort spontan: „Ich habe selbst Spaß daran“. Dennoch, „die Bühne ist eine unglaubliche Herausforderung“; er singt ja nicht nur, sondern macht alle Bewegungen der Kinder vor und mit, da rinnt der Schweiß. „Ich jogge und treibe Sport, um mich fit zu halten“, erklärt der 57-Jährige. In den ersten Jahren haben ihn seine vier Kinder inspiriert, jetzt lernt er von seinem Enkel. Auch auf der Bühne begegnet er den Kindern auf Augenhöhe; wie der legendäre Rattenfänger von Hameln versteht er es, sie schon mit dem ersten Lied völlig in seinen Bann zu ziehen. Dabei ist er von den Kleinen ebenso begeistert wie die von ihm. „Die Kinder haben eine so starke Ausstrahlung“, sagt der Musiker und freut sich, dass sein Beruf es ihm ermöglicht, zu sein wie die Kinder: „begeisterungsfähig, ehrlich, direkt“. Und damit begeistert er nicht nur die Kleinen; eine Mutter meint, sie habe mindestens genauso viel Spaß wie ihre vierjährige Tochter. Und sie ist mit ihrer Meinung nicht allein unter den anwesenden Eltern.