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ST. LUDWIG: „Hier habe ich eine Chance bekommen“

ST. LUDWIG

„Hier habe ich eine Chance bekommen“

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    Rückblick auf 50 Jahre Engagement: Generaloberin Schwester Katharina Ganz (rechts) dankte den ehemaligen Leiterinnen des Antonia-Werr-Zentrums und ihrer Nachfolgerin für ihr Engagement. Von links Anja Sauerer, Schwester Agnella Kestler und Schwester Reginarda Holzer.
    Rückblick auf 50 Jahre Engagement: Generaloberin Schwester Katharina Ganz (rechts) dankte den ehemaligen Leiterinnen des Antonia-Werr-Zentrums und ihrer Nachfolgerin für ihr Engagement. Von links Anja Sauerer, Schwester Agnella Kestler und Schwester Reginarda Holzer. Foto: Foto: Hauck

    Unter dem Motto „Aus Wurzeln wachsen, im Wachsen verwurzelt“ hat das Antonia-Werr-Zentrum sein 50-jähriges Bestehen gefeiert. Zahlreiche Wegbegleiter, Unterstützer und Ehemalige kamen im Kloster Sankt Ludwig zusammen, um gemeinsam auf 50 Jahre Engagement für Mädchen und junge Frauen zurückzublicken, heißt es in einer Pressemitteilung des Ordinariates.

    Ganz bewusst begrüßte Anja Sauerer, Geschäftsführerin der Antonia-Werr-Zentrum GmbH, zuerst die jungen Bewohnerinnen der Einrichtung. „Weil es uns ohne euch nicht gäbe und Ihr uns mit eurem Vertrauen beschenkt“, sagte sie. Mehr als 2300 Mädchen und Frauen hat das Antonia-Werr-Zentrum über die Jahre hinweg begleitet und betreut. Viele von ihnen befanden sich an diesem Tag – neben Vertretern aus Kirche, Politik und Gesellschaft – unter den Gästen im Theatersaal. Herzlich begrüßte Sauerer auch die zahlreich erschienenen Oberzeller Franziskanerinnen, die einen wesentlichen Anteil an der erfolgreichen Entwicklung der Einrichtung hätten und den Sendungsauftrag in der Nachfolge Antonia Werrs nach wie vor verwirklichten, wie Sauerer betonte.

    Generaloberin Katharina Ganz, Gesellschafterin der Antonia-Werr-Zentrum GmbH, warf einen Blick auf die Wurzeln Jesu und die Krippe im Stall von Bethlehem. Diese sei ein Ort der Menschwerdung und ein Urbild für einen guten, sicheren Ort, der Geborgenheit und Zugehörigkeit vermittele. „Für uns Schwestern ist die Krippe ein Symbol für unser religiöses Leben. Wir sollen selbst zur Krippe werden, indem wir Jesus in uns eine Herberge schenken“, sagte sie. Zugleich verberge sich darin der Auftrag, Einrichtungen so zu gestalten, dass sie sichere Orte sind, in denen Menschen ein Zuhause finden. Damit das gelinge, biete das Antonia-Werr-Zentrum pädagogische, seelsorgliche und therapeutische Begleitung.

    Drei Frauen, die zu verschiedenen Zeiten dazu beigetragen haben, überreichte die Generaloberin Blumen und Geschenke: Schwester Reginarda Holzer, Gesamtleiterin in Sankt Ludwig von 1968 bis 1983, Schwester Agnella Kestler, Gesamtleiterin von 1984 bis 2014, und Anja Sauerer. Den Bewohnerinnen übergab sie ein therapeutisches Sandspiel und Krippenfiguren.

    Was sich in 50 Jahren Arbeit für Mädchen und junge Frauen verändert und wie stark sich die Jugendhilfe in diesem Zeitraum gewandelt hat, wurde in einem gemeinsamen Rückblick durch Schwester Agnella Kestler und Anja Sauerer deutlich. Statt Fakten und Jahreszahlen gaben die beiden Frauen mit Bildern und Anekdoten Einblicke in die Entwicklung vom Mädchenheim zur heiltherapeutischen Einrichtung.

    So gingen sie gemeinsam mit den Gästen auf die Suche nach Wurzeln, Quellen und Wachstum. Eines, da waren sich beide einig, habe sich über die Jahre hinweg nicht geändert: der starke Einsatz und das Engagement für junge Frauen und Mädchen und der Kampf für ihren Platz in der Gesellschaft.

    Für ganz besondere und mitunter sehr heitere Einblicke in den Alltag des Antonia-Werr-Zentrums sorgten kreative Videos und Fotopräsentationen von Bewohnerinnen und Ehemaligen. Sie stellten die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten vor und teilten ihre Erinnerungen mit den Gästen im Theatersaal. „Hier habe ich zum ersten Mal erfahren, was es heißt, geliebt zu werden“, hieß es da. „Hier habe ich eine Chance bekommen“, berichtete eine junge Mutter.

    Auf verschiedene Aspekte der Traumaheilung ging Wilma Weiß, Leiterin des Zentrums für Traumapädagogik Welle gGmbH in Hanau, in ihrem Fachvortrag ein und richtete ihre Worte gezielt an die Bewohnerinnen des Antonia-Werr-Zentrums. „Ich schlage euch vor, mit anderen zu sprechen und euch ihnen anzuvertrauen. Es ist viel besser, nicht allein durchs Leben zu gehen“, sagte die Expertin und übergab symbolisch einen Schatzkoffer.

    „Ich möchte all den Mädchen und Frauen für ihr Vertrauen danken. Sie sind die wertvollsten Mosaiksteine in unserer 50-jährigen Geschichte“, betonte Geschäftsführerin Sauerer zum Abschluss. Bei einem Imbiss hatten alle Gäste Gelegenheit, sich auszutauschen und im Jubiläumsbuch zu schmökern, das jeder als Geschenk erhielt.

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