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GEROLZHOFEN: Hier wird jedem geholfen

GEROLZHOFEN

Hier wird jedem geholfen

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    Einsatz mit einem Rettungswagen in den 1980er-Jahren.
    Einsatz mit einem Rettungswagen in den 1980er-Jahren. Foto: Repro: Thomas reichert

    Wir schreiben das Jahr 1926. Nach dem Vorbild von Henry Dunant, der als Gründer des Roten Kreuzes gilt, wurde auch in Gerolzhofen eine Sanitätskolonne gegründet. Somit kann die Hilfsorganisation in der Stadt auf 90 Jahre zurückblicken.

    Im Stadtarchiv heißt es im April 1926: ,,Eine vom Frauenverein vom Roten Kreuz in Gerolzhofen durchgeführte Haussammlung erbrachte die erforderlichen, finanziellen Mittel für die Beschaffung einer fahrbaren Trage und unbedingt notwendiger Verbandmittel.“ Auch der Stadtrat von Gerolzhofen, so im Archiv zu lesen, ,,sicherte der freiwilligen Sanitätskolonne die größtmögliche Unterstützung zu und stellt 250 Reichsmark für die Einkleidung der 1. Abteilung zur Verfügung“. Auch vor dem 1. Weltkrieg gab es schon Rot-Kreuz Frauenvereine.

    Schwere Zeiten von 1933 bis 1945

    In den Jahren 1933 bis 1945 hatte es auch das Rote Kreuz nicht leicht. Nationalsozialisten zwangen das Rote Kreuz seine internationalen Grundsätze aufzugeben und es wurde ein Teil der Wehrmacht. Der einzige in Gerolzhofen stationierte Krankenwagen konnte ,,im letzten Moment“ vor dem Einmarsch der US-Truppen von Rotkreuzhelfern in Wiebelsberg unter Stroh versteckt werden.

    Obwohl das Rote Kreuz von den Alliierten verboten war, gelang es damals Familie Wachtel die Verantwortlichen zu überzeugen, dass die Rotkreuzler ausschließlich nach den Grundsätzen des Internationalen Roten Kreuzes arbeiten wollen. So konnte unter der neuen Leitung von Phillipp Wachtel aktiv weiter gearbeitet werden. Wachtel „lebte“ das Rote Kreuz. Durch sein Engagement gab es in nahezu jeder Gemeinde des damaligen Landkreises Gerolzhofen, Erste-Hilfe-Kurse.

    Eröffnung des Neubaus 1970

    Auch fand die Kolonne in einer Baracke an der Kolpingstraße ein Domizil. Eine Motorradstaffel wurde für größere Unfälle in Dienst gestellt. Auch um das gesteckte Ziel, eine Unterkunft für alle Fahrzeuge und Gerätschaften zu finden, kümmerte er sich. Und so war es 1970 soweit: in der Dreimühlenstraße konnte der Neubau gemeinsam mit der Feuerwehr bezogen werden. Ein jähes Ende dieser engagierten Arbeit stellte der Tod von Wachtel, in Ausübung seines Dienstes, am Weinfest Volkach dar. Er wurde dort während eines schweren Unwetters vom Ast einer Pappel tödlich getroffen.

    Weitere Helfer, unter ihnen Leo Fieger, wurden verletzt. Fieger gab nach seiner Genesung seinen Beruf in Schweinfurt auf, um die Arbeit von Wachtel fortzuführen. Auch nach der Gebietsreform 1972, seit der Gerolzhofen zum Kreisverband Schweinfurt gehört, wurde beim BRK in Gerolzhofen weiter aktiv gearbeitet.

    Im April 1985 schied Fieger altersbedingt als Kolonnenführer aus dem Dienst. Noch in der Wahlversammlung wurde er von der neuen Kolonnenführung zum Ehrenkolonnenführer vorgeschlagen und einstimmig gewählt. Ab April 1985 bis 1989 stand dann Friedel Tellert, der heutige Ehrenkreisbereitschaftsleiter an der Spitze der Kolonne.

    1989 bis 1993 hieß der Leiter dann Peter Weber aus Pusselsheim. Im Jahre 1993 wurden Frauenbereitschaften und Saniätskolonnen (bis dato nur aus Männern bestehend) zusammengelegt und firmierten fortan unter der Bezeichung Bereitschaft.

    Ab 1997 bis 2001 führte Helga Bäuerlein aus Geusfeld die Bereitschaft. Sie löste 2001 Ewald Huttner aus Hundelshausen ab. Seit 2009 steht Christian Schad aus Gerolzhofen an der Spitze. Sein Team kümmert sich um Sanitätsdienste, wie beispielsweise bei Weinfesten oder auch bei der Herzsportgruppe. Weiterhin werden auch Erste-Hilfe-Ausbildungen und Sofortmaßnahmen am Unfallort angeboten. Seit vielen Jahren ist in Gerolzhofen die Rettungswache rund um die Uhr besetzt.

    Derzeit leisten dort Hauptamtliche und Ehrenamtliche Dienst. Zur Verfügung stehen den Helfern vier Fahrzeuge, ein Rettungswagen, ein Krankenwagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug und ein Rettungswagen der Bereitschaft. Auch mit den Ärzten der benachbarten Geomed-Klinik wird eng zusammengearbeitet.

    Auch im Bereich Blutspenden ist Gerolzhofen weit vorne dabei. Im Jahr 1985 konnten so beispielsweise bei 12 Terminen stolze 1470 Blutkonserven (je 500 ml) erreicht werden. Aktuell sind bei den Terminen im Rot-Kreuzhaus in der Jahnstraße neben Ärzten und Personal aus Wiesentheid auch viele Ehrenamtliche der Bereitschaft Gerolzhofen zugegen um die Spender mit Essen und Trinken zu versorgen. Im Schnitt rund 130 Spender lassen sich für den guten Zweck pro Termin piksen.

    Die Verantwortlichen haben ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt. Ab 10.30 Uhr sorgt am Sonntag, 6. November, eine Fahrzeug-Ausstellung im Freien für viel informative Unterhaltung.

    Gleichzeitig findet auch eine historische Ausstellung im kleinen Saal statt. Das vor kurzem wieder neugegründete Jugendrotkreuz betreut die Kinder. Ab 12 Uhr bereitet dann die SEG–Verpflegung des BRK eine leckere Gulasch-Suppe mit Brötchen oder Brot zu.

    Festakt ab 14 Uhr

    Ab 14 Uhr steht der Festakt im großen Saal auf dem Programm. Nach der Begrüßung durch den amtierenden Bereitschaftsleiter Christian Schad wird mit Spannung die Festrede durch den Kreisvorsitzenden des BRK-Schweinfurt, Hartmut Bräuer erwartet.

    Weitere Grußworte werden unter anderem der Schirmherr, Bürgermeister Thorsten Wozniak, Staatssekretär Gerhard Eck und Landrat Florian Töpper sprechen. Kreisbereitschaftsleiter Jürgen Niklaus wird danach Ehrungen verdienter Mitstreiter vornehmen. Musikalisch wird der Festakt vom Rot-Kreuz Orchester Bad Kissingen begleitet. Nach dem Festakt gibt es dann noch Kaffee und Kuchen.

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